Von Freude, Schönheit, Ohnmacht, Schmerz und Hoffnung
Seelenfluegel - Fotografie und Poesie - Helga Jaramillo Arenas
Des Schmerzes lose
Wie bitter brennt der Schmerz
in meinen Eingeweiden
und an meiner schwachen,
arg zerbrechlichen Hülle.
Haltet sie an, diese dunkle
und mächtige Wolke,
die mich zu vernichten droht!
Oh, glückseliger Augenblick,
des Schmerzes lose zu sein,
wie ersehne ich dich,
Schmerz, ach, verlasse mich!
Lasst mich nicht untergehen,
in dem quälenden Alptraum
der Verzweiflung und Ohnmacht!
Schmerz, zerre nicht mehr
an meinen zarten Fasern
und drohe mir nicht,
mich zu zerreißen,
du Peiniger meines Fleisches,
bezwingst damit meine gepeinigte Seele!
Haltet an, ihr grausamen Begleiter
zeigt endlich erlösende Behutsamkeit -
und möge der Augenblick
des Schmerzes lose
mich nie wieder verlassen!
April 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Geheimnis und Wunder Natur
"Die Natur, jeder Vogel, jeder Baum und jedes Tier
beeindrucken mich auf das Tiefste und ergreifen mich.
Es liegt ein Geheimnis in ihnen verborgen.
Die Natur ist für mich die Vollkommenheit.
Meine Ehrfurcht vor ihr ist unendlich!
Grenzenlose Dankbarkeit und nicht
enden wollende Freude lässt sie mich empfinden.
Ich schöpfe Kraft aus ihr und
zeigt mir den Weg zu mir selbst.
Sie nährt mich und schenkt mir mein Leben.
So ist sie unser aller Reichtum!
Juni 2006
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sturmgewalten
Aus dem Rahmen gefallen
-
und in die Tiefe gestürzt!
Dachtest du doch,
dein Gleichmaß aus Sicherheit
wäre dein fruchtbarer Boden,
der das Wachstum und die Reife
immer für dich tragen würde.
So schnell ist er entschwunden,
der sichere Halt
und du spürst die Nichtigkeit
der sonst so großen Belange.
Nun musst du
das Fliegen erlernen -
So breite deine Arme aus,
lasse dich treiben
und ergründe nichts mehr.
Fliege mit dem Wind,
lasse dich in die Zuversicht fallen
und fühle dich getragen.
Das Leben will dich lehren,
deiner eigenen Kraft zu vertrauen,
die dir Flügel wachsen lässt.
März 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Abschied vom Sommer
Die letzten Sonnenstrahlen liebkosen die Erde
und umarmen den sanften Sonnentag,
der Sommer will Abschied nehmen,
er kleidet die Tage in ein kürzeres Licht.
Wallende Wolkengebilde ziehen über den Himmel,
das gleißende Sonnenblau ist verschwunden und
hinübergeleitet ist die Zeit in den Herbst,
hat den mächtigen Sommer vertrieben.
Geruhsamer erscheinen mir die dunkleren Tage,
jedoch voller Gaben der Natur und Erntefeste beginnen.
Noch einmal wollen wir überschäumen,
aufbrausen wie die herannahenden Herbststürme.
Einen kurzen Augenblick, bis der Winter uns
mit seiner Starre umschließt und wir zur Ruhe kommen,
getragen und geborgen im Kreislauf der Jahreszeiten,
um zu gegebener Zeit erneut aufzubrechen.
August 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Blick zurück
Ich muss mich nicht mehr halten
in der Vergangenheit,
vergessen sind die Schmerzen,
vergessen auch das Leid.
Werde nun die Augen öffnen
nicht nur den Regen sehen,
die Sonne scheint doch immer,
wird niemals untergehen.
So will ich bei euch weilen,
die meine Wurzeln sind,
mit Liebe euch besehen,
auch ihr ward´ einmal Kind.
Und habt gar viel erlitten,
in einer schweren Zeit,
missbraucht durch Hass und Kriege,
durch Lüge, Kampf und Leid!
Wie konntet ihr wohl wachsen,
in Angst und großer Not?
Wie seid ihr groß geworden,
in Sorge um das täglich Brot!
Der Vater war im Kampfe
und kam gar nimmer mehr,
die Mutter hat´s zerrissen,
von Leid und Kummer schwer.
Und was man euch gelehrt,
war grausam und brutal,
die kleinen Kinderseelen,
erstickt in Angst und Qual.
Was ist daraus gewachsen,
Gefühle wie aus Stein
und Angst ums Überleben,
verlassen und allein!
Drum will ich nicht mehr klagen
und sage still zu mir:
Schuld könnt´ ihr gar nicht tragen,
betrogen ward nur ihr!
Und konntet mir nicht geben,
mein Wunsch so sehnsuchtsvoll,
den Mut, die Kraft zum Leben,
geschützt, vertrauensvoll.
Doch von dem, was ich bekommen,
war manches lieb und rein,
behalt´ ich nun im Herzen,
wird nie vergessen sein!
Denn daraus konnte wachsen,
der Weg, der vor mir liegt,
Kraft hab´ ich selbst gefunden
und Ängste sind besiegt.
Kann mich auch selbst beschützen,
geborgen jetzt und hier,
pfleg´ mich zart wie ein Blümchen
und fand´ nach Haus´ zu mir.
So trag ich euch im Herzen,
mit Liebe wohl besehen
und hoff´ ich darf euch finden,
wenn ich einst werde gehen.
Mai 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Verzauberung Herbst
oder
Das Entschwinden der Zeit
Noch verlocken
die buntgoldenen Blätter,
als wollten sie uns über
die Vergänglichkeit hinwegtäuschen.
Der Wind fährt durch die Bäume
und bringt sie zum Raunen und Flüstern
und ich lausche
dem Entschwinden der Zeit!
Ganz leise verstreuen sich
die letzten Blätter der Bäume
auf den kalten Boden der Wiesen.
Einen Herzschlag kurz bleibt die Zeit stehen.
Ich halte inne und genieße den Augenblick,
den Augenblick der liebkosenden Herbstnebel
und die zarte, verhaltene Wärme der verblassenden Sonne.
Schon bald legt sich das bleiche Band
des Winters um die Erde.
es scheint nach mir zu greifen und
in die Kälte einzutauchen!
In Kürze reißt es mich in die Erstarrung
eines gefrorenen Weltenatems.
Ich glaube, den klirrenden Frost
und den verharrenden Schnee zu riechen
und Kälte nimmt mich gefangen.
Und ich begebe mich duldsam
in die Bewegungslosigkeit,
bis dass der Frühling
mir wieder die Sinne
mit seiner Wärme erweckt!
Oktober 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Tiefste Bindung meines Lebens
Welch ein seltsam ergreifendes Erlebnis,
habe Dich getragen, lange Zeit in mir,
empfangen in Freude und Lust
und entstanden aus der Kraft der Liebe!
Hinausgetrieben in den Atem der Welt,
die schützende Höhle verlassend,
um einzutauchen in neue Dimensionen.
Welch´ seliger Moment,
voller Schmerz und trotzdem süß.
Diese langersehnte Erwartung,
Dich endlich sehen und berühren zu dürfen,
das höchste Glück des Lebens.
Nun hast Du die Innigkeit
unseres Doppellebens verlassen
und mir dafür Deinen ersten Blick geschenkt,
ein Blick gepaart mit der Weisheit
von alten Schildkröten,
die das geheime Wissen über
jegliches Leben mit sich tragen.
Und ich habe immer von Dir gewusst,
kannte Dich doch lange schon,
sogleich habe ich Dich wieder erkannt,
fremd und doch unsagbar vertraut.
Erneut sind wir in Beziehung getreten,
erneut haben wir uns kennengelernt.
Ich bin ergriffen von einem
stolzen und gar mächtigen Gefühl,
welches bis in die letzte Pore
meines Körpers dringt und
T mein Bewusstheit durchzieht:
Ich habe Leben gegeben -
empfangen, getragen und geboren,
und die Angst vor dem Tod
ist dadurch klein geworden,
denn im Moment Deines ersten Schreies,
habe ich mich für eine kleine Sekunde
über den Tod hinweggesetzt!
Meinen immerwährenden Dank an Dich,
für das wertvollste aller Geschenke,
dass Du bist und Deine Liebe
und mein Erleben mit Dir
in beständiger Glücksseligkeit!
Oktober 2009
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Zärtlich bewacht
Der tiefe Schlaf
verborgen, ganz leise
unter lichtem Schleier
von Tränen, Schmerz
und großem Leid,
spendet er sanft
auf liebliche Weise
einen innigen Trost,
der wie ein Windhauch
dich zärtlich erreicht.
Doch der Kummer,
er wird nie weichen,
ganz egal ist´s
wie viele Stunden vergehen,
wie viele Tage und Nächte
die Erde umkreisen,
egal wie viele Sterne
in kalten Nächten
am nicht erreichbaren
Himmelszelt stehen.
Sie läuft immer weiter
in uralten Bahnen,
die unendliche und
so grausame Zeit,
was auch immer geschieht
auf unserer Erde,
den maßlosen Schmerz,
nichts wird ihn lindern,
ganz tief im Herz
er ewiglich bleibt!
August 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Und öffnet sich Türen
Du wurdest betrogen
und klärtest ab -
Du hattest in dir
die Liebe!
Und dann kam die Lüge,
du fragtest nach -
denn in dir
spürtest du Liebe!
Warst so gekränkt und verletzt,
du beschriebst es genau -
denn in dir,
da weilte die Liebe!
Doch wurdest missachtet
mit deinen Gefühlen
und du sprachst nicht mehr -
doch fühltest du
deine Liebe!
Als dir nur Tränen blieben,
klagtest du nicht mehr -
und in dir erstarb deine Liebe!
Nun gehst du weiter,
den Weg zu dir,
öffnest dir neue Türen,
und lebst die
immerwährende Liebe!
Juli 2009
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Kostbarkeiten
Das wahrhaft
Kostbare und Bedeutungsvolle
ist nicht zu kaufen,
sondern nur
als Geschenk zu empfangen!
Es zeigt sich uns
in vielfältiger Form,
oft unverhofft
und im Stillen.
Ich blicke
mit dem Herzen
und es wird mir
begegnen!
Juli 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Bescheidenheit
Welch eine Freude
es ist,
die Zufriedenheit
in der
Bescheidenheit
zu finden
und die daraus
resultierende
Freiheit
des Loslassens
zu spüren...
Ein Gewinn,
der
Verschwendung
bedeutet
und zugleich
eine ungeheure
Erleichterung
für die Seele!
Mai 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Lichtgeborene
Bist gefangen in alten Mustern
und während du in ihnen weilst
spürst du, dass du sie verlassen willst!
Doch handelst du wie gewohnt,
bist widerstrebt und möchtest fliehen,
um sie abzustreifen, diese Haut,
die zu eng geworden und presst.
Du wendest dein Gesicht der Sonne zu
und bittest um die Kraft die es braucht,
deine Fesseln zu sprengen.
So tauchst du ein in Unbekanntes
und nimmst die Angst in Kauf,
die das Befremdliche in dir auslöst.
Nun spürst du sie, die Befreiung
und gesunder Atem durchströmt dich.
Endlich kannst du Erkennen und spüren...
Du bist frei, so frei wie der Wind in den Bäumen,
und niemand kann dich bezwingen oder einsperren!
Und das Leben breitet sich vor dir aus,
gleich einer Blumenwiese,
die ihre Lust und Freude verschwenderisch
über deinen Körper und deine Seele ergießt!
April 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
...und webe zart die stillen Träume
Es ist so still um mich -
wo magst Du sein?
Die Leere macht mir Angst
und lautlos verhallen
meine Gedanken
in der so grausamen
Einsamkeit.
Wo sind unsere Träume -
hast du sie denn
alle mitgenommen
in das ewige Grau
der Endlichkeit...
Dich nicht
erreichen zu können
ist der größte Seelenschmerz
meines Daseins!
So will ich doch
inständig hoffen,
dass Du den Weg
zu mir findest.
Ich will Dich mit dem Fest
des Seelenfriedens erwarten.
...und ich hoffe,
und webe mir
aus den Strahlen
der späten Sonne zart -
die stillen Träume!
April 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Die Mohnelfe
Elfchen, bleibst Du unbeachtet,
in dem großen Wiesenfeld?
Möchte ich Dir gerne sagen,
dass Dein Anblick mir gefällt!
Trägst den Frohsinn auf dem Munde,
stehst Du auch im Korn allein,
vom Morgen bis zur Abendstunde
leuchtest Du im Sonnenschein.
So zart und fein und gut behütet
kann ich viel Kraft wohl in Dir seh´n,
um Licht zu schenken, meinem Herzen,
drum soll Dein Zauber nie vergeh´n!
Juni 2015
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Schutzlos
Leben,
zeigst dich gar oft
ungerecht und grausam
und wir können
- nicht verstehen!
Treibst Wunden
in so junges Fleisch
und übergibst es dem Sterben,
lässt es in zerstörerischer
Krankheit ertrinken.
Durften nicht leben,
was sie in Liebe erträumt
und in Demut erbeten.
Leben,
trägst eine Fratze
voller Hohn
und verlachst
die Gerechten,
jene, die ehrlich sind
und Güte
im Herzen tragen.
Hörtest nicht das Flehen
um Kraft und Gesundung,
die Bitte um Heilung,
so schmerzvoll ersehnt.
Erscheinst mir sinnlos,
die, die man Schicksal nennt,
Kann es nicht verstehen,
dieses Leid und den Schmerz,
welches das Herz verbrennt
und den glücklichen Atem raubt.
Worin mag wohl
die Antwort sein,
die wir in unserer
Trauer
und Verzweiflung suchen.
Niemand kann uns den Weg weisen,
Ausweglosigkeit des Todes.
Doch will ich glauben,
dass mich die Hoffnung
und stille Zuversicht nährt.
Darum will ich erbitten,
dass mich diese
niemals verlässt.
Juni 2015
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Trauer und Erinnerung
Uns bleibt,
den Tod als Mitspieler
des Daseins
zu begreifen und
das eigene Sterben,
wie das der
geliebten Menschen
zu akzeptieren.
Vielleicht schenkt
uns diese Einsicht
den wahren Frieden
im Leben, wie auch auf
dem unbekannten Weg
in den Tod.
So helfe uns die Liebe,
die Bitternis über das
allgegenwärtige Vergehen
abzustreifen,
damit wir in Erfüllung
und mit Zuversicht
das Leben weiter beschreiten
und nicht in Trauer
und Verzweiflung untergehen.
Möge es uns gelingen,
Sinnhaftigkeit
erfahren zu dürfen.
Mai 2015
.
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Seelenbegleiter
In aller Stille des Morgens,
wenn die Sonne sich langsam
über den Horizont schmiegt
und das erste, leise Licht
sanft die Erde liebkost,
dann erwachen sie
aus ihren nächtlichen Träumen.
Die zarten Boten
tragen noch die schweren Bilder
und Seufzer aus der Dunkelheit
in ihrem leichten Gefieder,
nun plustern sie sich
und lassen sich ein
auf die Geschichten
des beginnenden Tages.
Schnell entfliehen sie
dem nächtlichen Licht
und erobern den Ort,
der Morgenfriede heißt
und beginnen
mit ihren unbeschwerten Liedern.
Und dieser Gesang
ist voller Leidenschaft und Kraft.
Die klaren Töne entgleiten
in Freude und Sehnsucht zugleich
aus dem kleinen Kehlen
und ihrem großen Herzen.
So teilen sie bedenkenlos mit uns,
zeigen sich verschwenderisch und freigiebig
und schenken uns ihr Lied des Lebens,
welches mit unbeschwerter Liebe gesungen.
Zart entlassen sie uns mit dieser Melodie
in den Zauber und die Großzügigkeit
eines neugeborenen Tags.
Mai 2015
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sehnsuchtsblaue Seelenflügel
Ach, schenkt mir Flügel!
Entschwinden will ich
in das Himmelszelt.
Fernab aller Erdenhügel...
...so los, so frei und glücksbeseelt.
Dürft´ ich fliegen, dürft´ ich gleiten,
ich wollte wohl zufrieden sein,
mich nicht mehr erdgebunden fühlen,
in meine Seele kehrt ich ein.
Den Schlüssel hätte ich gefunden,
zufrieden in mir selbst zu sein,
die Ängste wären all´ gebunden...
Ach, dürft´ ich fliegen,
ich will fliegen in das Licht hinein.
Juni 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Baum des Lichtes
Baum des Lichtes
und der Zuversicht.
Kraft und Magie
trägt er im Verborgenen.
Wenn wir sie erkennen,
wird er unsere Wünsche
erfüllen können!
Begib´ dich
in seinen Geruch
und fühle seine Rinde,
die duftende Wärme
der samtenen Erde des Waldes.
Und der Baum spürt
unsere Hoffnungen
und unser leises Sehnen.
Lehne dich an
und fühle dich
in seinem Schutze geborgen
und lasse dich verzaubern.
Hilfe und Beistand
sind dir gewiss
und Kraft kann
in deine Seele fließen,
eure gemeinsame
Seelensprache
führt dich tief
bis in die Wurzeln
eurer Herzen,
sicher verankert
im Weltendasein!
Oktober 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Der Körper trägt die offene Wunde
Schwache Hülle ist dein Leben,
bist stets der Zerstörung nah,
Bedrohung wird es allzeit geben,
gepeinigt, allem Glücke bar.
So wenig Schutze trägt dein Leben,
das Innere ist schlecht verwahrt,
willst dich der Trauer nun ergeben,
Verletzung blieb dir nicht erspart.
Was du auch plantest mit deinem Herze,
ist der Zukunft wohl beraubt,
bist ausgeliefert allem Schmerze,
Verlässlichkeit ist nicht erlaubt.
Und strebt der Körper nun gebrochen,
ins stille Erdreich tief hinein,
ist die Erlösung angebrochen?
Wird es der ewig´ Friede sein?
Doch klammerst du an diesem Leben
und hälst an deinem Elend fest,
gefangen hier ganz ohne Freude,
ach, löse dich vom letzten Rest.
Verlasse das gepeinigt´ Fleische,
trägt auch die Erde den Verlust,
vielleicht gibt es im andern Reiche,
erneute Kraft und himmlisch´ Lust.
August 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Für jene, die nicht schweigen wollen
So sitzen sie stumm miteinander
und scheinen ihre Worte verloren zu haben.
Kein Suchen mehr in ihren Blicken.
Verloren die Hoffnung, sich selbst
im Gegenüber zu finden,
gebrochen sind die stammelnden Worte,
als wollten finden, was sie einst besaßen.
Argwöhnisch sind ihre Seelen im Alleinsein,
doch glauben sie, Wege zu erspüren.
Fast angstvoll senken sie die Blicke,
erfinden eine Sprache,
in welcher es kein Verstehen gibt.
Schmerzhaft ist das Hören,
so sehnen sie sich nach der Einsamkeit,
in welcher jegliche Forderung ungesprochen bleibt.
Doch im Herzen brennt die große Sehnsucht
nach Liebe und Geborgenheit.
Sie schmerzt und wandelt sich in Gier,
nach grobschlächtiger Macht und endlosen Besitz,
in den schon erloschenen und dumpfen Seelen -
doch bleiben sie sich gänzlich unerreichbar,
ohnmächtig und hoffnungslos
den Weg zueinander zu finden!
April 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Ein Tag will erwachen
Licht erobert sich
ganz leise die Welt.
Noch steht der Mond
am Himmel
und zeigt seine
zarte Sichel,
ein lieblicher Stern
ist sein Begleiter.
Doch möchte die Sonne
die Erde umarmen,
ihr helles Licht
umflutet die sanfte Kälte
des Mondes,
sie küsst ihn mit
ihrem warmen Atem
und entlässt ihn
für die Stunden
eines wundervollen Tages!
Nun werden wir gehalten,
zwischen Licht und Schatten
und zwischen Zeit und Raum,
bis dass der Mond
erneut sein zärtliches Lied beginnt
und wir entgleiten
in die beseelten Bilder
unserer Träume.
Juli 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Geborgen im Erdendasein
Leben und Tod
miteinander bedingt
und als Ganzes geeint
im herrlichen,
fruchtbaren Weltenheim.
Innig verschlungen
und gehalten von Wurzeln,
im Gleichklang des Lebens,
welch ein selig
berauschendes Erdendasein!
So wie der Fluss
die Quelle braucht,
um einst in das Meer
sanft einzutauchen,
so wie das Wasser
von den Ufern begrenzt,
sich freudig bewegt
im Schutze von Stein,
um sich nicht zu verlaufen.
Auch wie der Himmel
die Erde glücklich umarmt,
um steter Neuerung
sich immer wieder zu finden,
um am frühen Morgen
mit frischer Geburt
dem nächtlichen Dunkel
versucht zu entschwinden.
Um zu erwachen
an anderen Orten,
muss er jedoch
seinen Tod stets erneut begehen
und im Sterben allein,
im Lassen und Gleiten,
kann das Leben erst
wiederum neu entstehen!
Eng umschlungen in sich
und innig vertraut,
wirken Leben und Tod
in einem Kreislauf fort
und können auch nur
gemeinsam bestehen.
So möchte auch ich
im Verständnis damit
mein Leben beschreiten
und auch verstehen,
als lustvollen Wandel
im sicheren Sein,
von welchem ich einst
zur gegebenen Stunde
im kostbaren Frieden
von Erden will gehen.
Juli 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sonnenschatten, Sternenlicht
Ich möchte viele Sonnen sehen
und helles Licht entdecken,
ich möchte meine Wege gehen,
sie mit dem Herzen sanft verstehen,
gehalten zart im Licht
wärmt es mein Angesicht.
Die heißen Winde, schenkt sie mir,
in ihnen will ich gleiten.
Der weiße Mond steht schon bereit,
trägt er sein schönstes Sternenkleid
und bringt mit viel Bedacht
ein Leuchten für die Nacht.
Oh lange Nacht, mich geb´ ich dir.
mit dir will ich verschmelzen
Geborgenheit im stillen Sein,
im Taumel tausend Lichter klein,
bringst du die Träume schwerelos,
sind wir nun allem Kummer bloß.
So singt das Lied von Tag und Nacht,
will mich darin ergehen,
von dem warmen Erdenschein
zart in die dunkle Nacht hinein -
Sonnenschatten, Sternenlicht,
ich bitte euch, verlöscht mir nicht!
August 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Seelensprache
Beim Betrachten
Deines Lächelns
wird er geboren,
ein Zauber im Glanze
der besonderen Art.
Beim Bestaunen
Deiner Schönheit
freut sich meine Seele,
in Glückseligkeit,
behutsam und zart.
Beim Lauschen
Deiner Gedanken,
empfindsam und fein
in die Tiefe geblickt,
öffnet sich mein Herz.
Beim Erkennen
Deiner Welten,
gerate ich in Erstaunen,
ich fühle die Größe
und den Sehnsuchtsschmerz.
Beim Mitfühlen
Deines Empfindens,
kommen mir Tränen,
Gefühle entweichen
so groß wie ein Meer,
beim Begreifen
Deiner Liebe,
möchte ich weinen
in Glück und in Freude,
denn Du triffst mich so sehr!
August 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Der Sonne wärmendes Licht
In Anbetracht
der Endlichkeit
des Lebens
kann es nicht
unsere Aufgabe sein,
die Erfüllung
der Sehnsucht unserer
Begleiter zu sein!
Vielmehr sollten wir
danach suchen,
die eigenen Fragen
zu beantworten
und den Wunsch
nach der inneren Erfüllung
nie aufgeben...
...sich dem Lichte
entgegenstrecken
und in dieser gelebten
und berauschenden
Glückseligkeit
Freude und Liebe
verschenken,
getränkt mit Kraft
und Zuversicht!
Und ein
leiser Zauber
trifft uns
mit Zärtlichkeit.
März 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Hoffnungsblau
Mit Hoffnung getränkt,
ist die schmerzende Seele
und des sich verzehrenden
Körpers Angesicht,
von Liebe beseelt
sind die stillen Träume,
mit dem Wunsch
nach Gesundung,
so behutsam verborgen,
wie ein zaghaftes
und kaum greifbares Licht.
Durchzogen von Kraft
ist die schluchzende Bitte,
geflüstert mit
einem zaghaften Herz,
mit Demut behaftet,
zart und innig erbeten,
die Erfüllung
einer Sehnsucht
nach Licht und
dem Leben,
die Genesung von einem
endlosen Schmerz!
Februar 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Der Diebstahl
Hab´ eine rote Zottelmähne,
hexenähnlich, grauenhaft!
Darunter heg´ ich schlimme Pläne,
besitzergreifend und voller Kraft!
Ich will einen Mann mir klauen,
nur für mich, nur für mich.
Werde nun die Falle bauen,
da, wo ich ihn schnell erwisch´!
Brauche mich nicht umzuschauen,
kenne ihn doch lange schon,
den schönsten Jüngling werd´ ich klauen,
seine Liebe wird mein Lohn.
Dazu muss ich den Trunk bereiten,
viele Dinge geb´ ich rein:
Meine ganzen Zärtlichkeiten
und Gedanken, ganz geheim!
Meine Liebe zentnerweise,
schütt´ ich in den guten Saft,
eine Träne, eine heiße...
gibt dem ganzen große Kraft.
Diesen kriegt er ohne Bangen,
in einer langen, frohen Nacht,
Freude haben wir empfangen
und glücklich uns damit gemacht!
September 1979
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Licht
Tod, du bist
der unbekannte Fremde
und ein Erkennen
wird es niemals geben.
Doch in Gelassenheit
versuche ich nun
an dich zu denken
und die bange Frage,
was du bringen wirst,
ist entschwunden.
Zuversicht nährt
meine Seele
und mein sonst
arg ängstliches Herz
ist mit ihr unendlich
sanft gehalten.
Mein zaghaftes Ahnen
gepaart mit der Akzeptanz
um die Vergänglichkeit
schenken mir Kraft.
All´ mein Fühlen,
all´ meine Begegnungen,
alles Streben und
jegliches Handeln
sind flüchtig und kurz,
verfangen sich
in der Endlichkeit
und hinterlassen doch
die tiefsten Eindrücke.
So möchte ich mit
der Gewissheit leben,
dass der Moment
des Entschlafens
auch der Weg zu mir ist
und dieser Abschied
eine weitere Tür öffnet.
Noch ist diese
mir verborgen
doch ich fühle,
es ist der Weg
in ein neues Licht!
...welch´ glückseliges
Empfinden.
Es schenkt mir
die Stille des
friedvollen Seins.
September 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Wenn ich mir etwas wünschen dürfte
Wenn ich mir etwas wünschen dürfte,
dann hätte ich diesen Wunsch
für die Liebe und mein Glück:
Gehalten sein -
aber nicht festgehalten!
Umgeben von Liebe -
jedoch nicht umklammert von ihr.
Verbunden sein fühlen -
dennoch in keine Umstrickung verhaftet.
Nehmen, was ich freiwillig geschenkt bekomme
und Geben, was ich aus freiem Willen geben kann.
Die Liebe, behütet, gepflegt und geachtet
wie der allerwertvollste Schatz.
...damit die Liebe
wachsen und bestehen kann
und auch Lust hat
zu verweilen.
Juli 2009
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Unendlicher Zauber der Bäume
Schau´ in diese Bäume...
wie die Blätter tanzen im Wind.
Die Sonnenstrahlen
umfluten die Äste
und senden wärmend
ihre Strahlen aus.
Schau´ in die Bäume,
die Blätter flüstern und raunen.
Sie wollen Dir
eine Geschichte erzählen,
eine Geschichte
von uralten Zeiten.
Als der Mensch
die Bäume erkennen konnte
und die Sprache der Blätter verstand.
Als er mit den Wolken flog,
um dem Lauf
der Erde zu folgen.
Wenn Du Deine
Augen schließt
und geduldig bist,
dann wirst Du
ein Stück Deiner
Geschichte und Wurzeln
im Erzählen der Bäume
erfahren und begreifen dürfen.
August 2009
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Die Geduld der Engel
- denn alles hat seine Zeit!
So wie die Knospe am Baume
ihren Moment
des Erwachens erkennt
und sich dem eigenen Rhythmus
des Wachstums und der Reifung hingibt,
einem Geheimnis folgend,
welches keiner Worte bedarf,
so werden auch wir erkennen
und lernen zu sehen.
Dieses Sehen,
welches einem tiefen,
inneren Spüren gleich kommt,
schenkt uns ein Licht,
welches sich
in der Tiefe der Seele
befreiend widerspiegeln wird.
März 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Des Traumes Schwere
Ich kann es kaum verstehen,
was ich heut´ Nacht gesehen,
in einem dunklen Traume
da fielen von einem Baume,
die grünen Blätter ab,
hinunter auf ein Grab.
In dieses Traumes Schwere,
erspürte ich gleich Leere
und sah mich so verlassen,
ich konnte es nicht fassen,
so sehr musst´ ich Dich missen,
vom Schmerze fasst zerrissen.
Bist Du mir ganz entschwunden?
Wir waren doch gebunden,
durch der Liebe Band und Wort,
für immer und an jedem Ort!
Die Kissen tränennass,
die Wangen totenblass!
So will ich mich ergehen,
um schnell nach Dir zu sehen,
kann hier nicht mehr weilen,
will jetzt nur zu Dir eilen
und hoff´, es ist nicht wahr,
was ich im Traume sah!
Nichts ist von Dir geblieben,
nur tote Äste, frei von Trieben,
ein Baum, ganz ohne Leben,
von Trauer stets umgeben,
ob Tag oder in dunkler Nacht,
der Tod hat alle Zeit die Macht!
25. August 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Vorbei des Sommers Lieblichkeit
Was treibst Du für ein arges Spiel,
hab´ ich an Deinen Dornen
die Seel´ mir wundgestochen!
Es brennt und beißt gar allzu viel,
hast mir das Herz gebrochen!
Versprachst Du mir nicht Lieblichkeit?
Jetzt folgt nur Qual an allen Tagen,
magst scheinbar Zorn und Garstigkeit,
vorbei der Blüten Herrlichkeit,
ist´s kaum mehr zu ertragen.
Wohin ist all´ das ganze Glück,
Dein Zank bestimmt das Leben,
einst hat Dein Sanftmut mich entzückt,
zerbrochen ist er Stück um Stück
und Rosen ohne Dornen wird´s nie geben!
Oktober 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Ich würde Dich suchen
...wenn Du Dich
verlieren würdest,
in den Wirren
dieser fremden Zeit
...ich würde Dich finden wollen
und Dich suchen
auf Deinen Wegen
der Traurigkeit
und Finsternis,
der Schrecken
und der Angst!
So könntest
Du Dich Halten,
geborgen in Zärtlichkeit,
um ein lichtes Heim
für Deine gebrochene Seele
zu erobern.
Juni 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Blümlein fein
Sah´ ich ein Blümchen fein,
fand es so ganz allein
und ich sprach leis´ zu ihm:
"Ich will dich sanft und still entdecken,
doch aus deinen Träumen dich nicht wecken,
will nur dein zärtlicher Betrachter sein!"
Leicht wog es sich im Winde,
mit einem Hauch so linde,
strich er auch mein Gesicht,
drei konnten sich verstehen...
...ich hab´ zwei wohl besehen,
mit einem Seelenblick -
das allergrößte Glück!
März 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Vertrauen
...und ganz plötzlich spürst du
die Begrenztheit allen Lebens!
Die eigene Endlichkeit
legt sich wie ein zarter Schleier
über deine Seele
und alle Ängstlichkeit
über den allgegenwertigen Tod
verwandelt sich
in den seligen Atem des Seins.
Du füllst deine Lungen
und der Reichtum
über dein Dasein
ist groß und weit!
Dankbar öffnest du die Arme,
um es anzunehmen,
dieses kostbarste Geschenk!
Es will mit Bedacht,
Liebe und Zärtlichkeit erobert sein,
wie auch in Behutsamkeit und Achtung.
Nun spürst du,
alle Entscheidungen bedürfen
keiner Frage mehr,
denn jeglicher Weg
trägt seine eigene Wichtigkeit.
Und du betrachtest die Welt
mit den Augen der Freude
und glücklichen Erstaunen.
Fängst dir die Momente der Liebe
und nimmst Schmerz und Leid
gleichermaßen an.
So treibst du in ehrfurchtsvoller Gelassenheit
der Vollendung entgegen,
mit Vertrauen in das Leben und den Tod.
Ein Weg der Erfüllung
und Dankbarkeit...
...um in der Stunde des Todes
loslassen zu dürfen,
aufwärts zu streben,
um in der Endlichkeit zu versinken.
November 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Wiegt sich in zarten Blütenträumen
Wiegt sich in zarten Blütenträumen,
träumt sich so fern in weites Land.
Wo Grenzen ihn nie mehr umzäunen,
für Fremde bleibt es unerkannt.
Der Wind hat ihn gar weit getragen,
an diesen wohl verborgenen Ort,
dort gibt es kein Kummer und Verzagen,
die Sehnsucht trug ihn mit sich fort...
April 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Zärtlicher Frühling
Frühling, ich umarme dich!
Wie sehr habe ich dich
herbeigesehnt!
Endlich hast du
den Weg zurück gefunden.
Nun erstrahlst du
in zarten Farben,
in hundert Düften
und in tausend Tönen.
Warm und herzlich
ist dein Lachen.
Ich breite meine Arme aus
und atme dich tief ein.
Blau ist dein Himmel,
er öffnet meine Flügel
um mit dem Frühlingswind
über die Wiesen und
frisch erblühte Blumen zu segeln.
Und ich singe mit den Vögeln
das Lied der großen Freude
...nun endlich ist die
Sonne zurückgekehrt,
um uns mit ihren Strahlen
zu stärken und zu wärmen!
März 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Verlorene Worte
Wo sind sie, die Worte,
die sich einst
von meinen Lippen gelöst!
Leicht und warm
durchzogen sie unsere Herzen,
einer Glückseligkeit gleich.
Nun kann ich sie
nicht mehr finden...
Verloren sind sie,
haben sich verflüchtigt
und ihren Zauber eingebüßt.
Ich will gehen, sie zu finden,
um sie mit der Zärtlichkeit
von vergangenen Tagen
zu umhüllen.
Damit ich Dich spüren
und mich erkennen kann
und wir uns nahe sind,
so dass wir unsere Sprache
und Liebe wieder verstehen.
Januar 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sorgenfrei
Was war das für ein Spiel
und eine Maskerade?
Ein Spiel,
welches mit
tieftraurigem Ernst
von statten ging!
Ein Elend
liegt darin verborgen,
gehalten tief
in einer Seele
und voller
Schmerzenspein!
Der Schrei
nach dem Leben
blieb erstickt
im hohlen Klang
des Scheins,
und der Tod,
allzeit spürbar!
Verborgen,
die inneren Gefühle,
gar verleumdet,
erkaltet das Streben
zu der Offenheit
des Herzens,
der Suche nach
Wärme und Licht!
Gekehrt in Hass,
Menschenverachtung
und in den Tod!
Eine erbärmliche
Lebenslüge,
gar so traurig
und aus der Not!
Grausam gewordenes Herz,
gefangen in sich
und ohne Entrinnen,
um nicht
ersticken zu müssen
am entsetzlichen Spiel
von Macht und
Herrschaft.
Und mit der
unstillbaren Sehnsucht,
nach dem Ort
der von Sorgen frei!
Krank an Herz und Seele,
so tief im eigenen Leid,
verlorene Königsträume!
Oktober 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Weg zum Licht
Sie hatten das Bad der Angst
über Dich ausgeschüttet,
Du hast geweint,
gänzlich ohne Schutz
in mancher langen Nacht.
Und hast trotz Allem versucht
Dich zu erkennen und zu lieben,
doch wurdest Du nur
mit Hohn und Scherzen verlacht!
Hast Dich gewehrt,
bist Dir treu geblieben
und gabst Dir den Schwur,
Du gibst niemals auf.
Hast gekämpft
und wurdest trotzdem
in die Enge getrieben,
nahmst alle Kränkung und
den Schmerz mit in Kauf.
Und schwer fiel das Atmen,
doch Du wolltest leben,
hast Dich der Macht gestellt,
die am Boden Dich hielt.
Bist so tief gefallen,
in den Abgrund des Schmerzes,
hast Dich versteckt hinter Lügen
und das falsche Spiel mitgespielt!
...denn kleine Kinder sollen sich fügen,
haben kein Recht, sie selbst zu sein.
So müssen sie leiden und alles ertragen,
auch wenn die Seele dabei zerbricht,
doch dürfen sie hoffen in all´ dem Bangen,
so sinnlos geschlagen und auch allein,
finden sie zu ihrem Licht,
und sprechen das erlösende "Nein!"
Und Du hast sie zerschnitten,
diese schmerzende Fessel,
das Leben brannte so heiß in Dir,
hast geschürt Dein Feuer,
mit der schwachen Asche,
bis dass sie erreichte die quälende Hand,
hast gelacht voller Freude ob der Befreiung,
bist atemlos in das eigene Leben gerannt!
Und für immer den Ort alter Nöte verlassen,
ruhst stark in Dir, voller Hoffnung und Mut,
und willst wieder tanzen, Dein Feuer entfachen
und brennst in Deiner alleinigen Glut!
August 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Gleichsam der Seele eines Baumes
Ich möchte mich spiegeln,
gleich einem Baume,
der sein Bild dem Wasser schenkt
und so tief gräbt seine Wurzeln
am stillen Baches Ufer,
verbunden mit der Erde
und von ihr getränkt.
Und ich strecke meine Arme,
wie er seine Zweige
in die Bläue des Himmels so weit,
um die Sonne zu greifen,
um zu wachsen und zu leben,
verbunden mit dem Licht und der Wärme,
in einer beseelten Vollkommenheit.
Oh, du seliger Atem
der trunkenen Lüfte,
streicht ganz sacht am Himmelszelt.
Ach, ihr Winde, umarmt mich,
umschmeichelt mich leise,
mit eurem Flüstern und Raunen
beschenkt ihr die Welt.
Von der Rinde des Baumes,
behutsam gehalten,
die immer Schutz und die Liebe bewahrt,
durch die äußeren Kräfte,
und von dieser Stärke umschlungen,
gleich einem kostbaren Mantel,
so behutsam und zart.
Und ihr Blätter, bekrönt mich,
mit euch möchte ich wachsen,
weiter ins Leben und mit offenem Blick!
Schenkt mir mein Erstaunen
und gebt mir die Freude,
ein Wachstum in Gesundheit,
das Allergrößte vom Glück.
So will ich mich fühlen,
gleich einem Baume,
in Erdverbundenheit, tief und groß,
mit pulsierendem Herzen
durch unzählige Adern
und dem Rauschen in den Wipfeln,
geboren aus der Erde sanften Schoß.
September 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Seelengrau
Fühle mich gänzlich ausgeliefert
und jeglicher Wärme beraubt!
Im Strudel der Verzweiflung,
eingetaucht in das Dunkel
der Traurigkeit.
Bin zerrissen von Schmerz
und der Ohnmacht
in dieser sorgenvollen Zeit.
Es hat sich die Sonne
in die Dichte der Wolken verhüllt
und lässt ihre Wärme
nicht mehr vordringen.
So setzt sich
die Kälte in mein Herz
und gefriert meinen Atem.
Gewaltig ist die Erstarrung
und Bewegungslosigkeit.
Eingesperrt bin ich in mir,
mit meinem Seelendunkel
und meiner Angst.
Und ich suche,
um meinen Glauben
und die Liebe auf Erden
wieder zu finden!
Juni 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Abgewandt
Angst hält Dich stets gefangen,
mir hast Du immerzu misstraut
und damit endlos hohe Mauern
ganz machtvoll zwischen uns gebaut.
...Fühl´ mich erstarrt,
ich kann mich nur abwenden!
Erlaubst Dir, Menschen auszusaugen,
ein Bitten fällt dir einfach schwer,
nur Fordern ist in Deinem Blicke,
unsagbar stumpf, verloren und auch leer.
...Bin ohne Kraft!
Ich will mich nur abwenden.
Die Hand, die ich Dir geben wollte,
damit Du wieder laufen kannst,
hast Du mit Deinem Hin- und Her zerrissen
trägst stets im Inneren Distanz!
...Hab´ so viel Angst,
ich möchte mich abwenden!
Vertrautheit kann bei Dir nicht wachsen,
erstickst sie schnell mit einem barschen Wort,
siehst immer Dich als großen Weltennabel,
drehst Dich im Kreis, am ewig gleichen Ort.
...Mir fehlt die Luft!
So können wir nicht wachsen.
Die Tür der Mauer will ich mir nun öffnen,
mit Tränen viel in meinem Angesicht,
lieb´ Dich doch sehr und muss dich trotzdem lassen,
zieht mich mein Herz so sehr ins klare Licht!
...Geh´ jetzt allein,
jedoch in meinem Leben!
August 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Geleitet von den Engeln
So lasse die Ruhe in Dir fließen,
damit sie Dir Deine Wege zeigt,
sollst nun die Stille wohl genießen,
wenn sich der Tag dem Ende neigt.
Erfühle stets, was ist Dein Streben,
das tief in Deiner Seele schwebt,
welch´ ist der Sinn in Deinem Leben
schau was in Dir zum Lichte strebt.
Sieh tief in Dich, was ist Dein leises Sehnen,
das Dir die Kraft für Deinen Atem schenkt,
kannst Dich getrost an Deinen Engel lehnen,
der zart und mit Liebe Deine Schritte lenkt!
November 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Verschließe mir die Augen nicht
Verschließe mir die Augen nicht
auf meinen Lebenswegen,
zu schön der Welten Angesicht,
birgt Wonne und auch Segen.
Auch wenn der erste Atemzug
den Tod gleich mitgebar
und läuft die Lebenszeit gar schnell,
werd´ ich der Freuden doch gewahr!
Und auch das Leben enden muss
und schwer der Abschied wiegt,
den Atem aus der Seele presst,
der Tod doch allzeit siegt,
will singen stets mein Lebenslied
mit freiem Angesicht,
mein Leben strahlt so kostbar, hell,
ach, nehmt mir nicht das Licht!
Umfassen will ich´s lieb und zart,
das Glück der Lebenszeit,
doch wenn ich muss von Erden geh´n
macht die Erfüllung mich bereit.
Januar 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Am frühen Morgen
Voller Kraft wiegt sich die Sonne
auf ihrem Meer aus Wolken
und schwebt langsam
dem erwachenden Tag entgegen.
Die Nacht flüstert behutsam:
"Nun werde ich gehen, Bruder!"
Dabei lässt sie ihren dunklen Schleier
in das sanfte Licht des Morgens fallen
und dieser nimmt ihn behutsam auf,
bewahrt ihn mit Bedacht und Liebe,
jetzt wird sich das Licht den Tag erobern.
Die Vögel haben mit ihrem Gesang
gar lieblich den Weg bereitet
und die noch vom sanften Schlafe
befangenen Sinne verzaubert!
Freude und Aufbruch verkündet ihre Melodie
und aus ihren erholten Flügeln,
zaubern sie Kraft und Freude!
Die Erde verströmt den samtigen Duft
eines nächtlichen Regens wieder.
Dieser schlingt seinen Atem
in jede erreichbare Pore der Welt.
Kraft und Leben erhebt sich in die Lüfte,
noch kalt und klar vom Hauch der Nacht
strömt sie in die gestärkten Glieder.
Ich öffne die Augen und staune!
Wieder ist ein neuer Tag geboren,
ich möchte ihn umarmen und begrüßen.
Noch ist er zart und zaghaft,
doch bald sprudelt er über vor Wonne und Lust!
Leben, du beschenkst mich so reich,
hast mir ein Herz der Freude gegeben
und Liebe in der Seele für die Wunder der Natur,
um zu Verweilen im süßen Duft der Rose,
um mich zu erfreuen an der Bäume Kraft!
Du wundervolles Himmelsblau!
Die Sonne liebkost mich,
sie neckt mich mit ihren Strahlen.
Komm! Nimm ihn hinweg, den Schlaf
und öffne meine Augen,
damit ich den Tag begrüßen kann!
...und ich fühle Dankbarkeit und Erfüllung
und gleichsam meine tiefe Liebe zum Leben!
Mai 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Seelenblicke
Bedeutet wohl der Tod
der Widerspruch
zum Leben?
...und eine
gewaltige Aufgabe,
die dem Sein
auferlegt!
Sollen wir walten,
als wäre es für
die Ewigkeit,
um letztendlich
im Nichts
zu versinken.
So will ich mich
der Liebe
und in Demut
ergeben.
Und mein Glaube
an das Gute
sei mein Sinnen.
Für die Erfüllung
im Jetzt -
und um dereinst
in Frieden zu gehen.
Juni 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Abschied von Gedankengespinsten
Im Vertrauen auf das Leben
gleichermaßen wie auch in den Tod,
hat sie schließlich beschlossen,
jeglichen Ballast abzuwerfen.
Alles will sie abschütteln,
die schweren Gedanken und Zweifel
und die unnützen Gedankengespinste,
die sich im Innern drehen wollen,
unfruchtbar, dunkel und quälend.
Doch jetzt lässt sie das Licht einkehren
und bestimmt ihren eigenen Lauf.
In steter Ruhe und Gelassenheit,
die ihr die gewonnene Leichtigkeit schenkt
gibt sie sich ihrer eigenen Zählart hin,
ohne sich bestimmen und hetzen zu lassen,
denn sie weiß, mit ihrer gemächlichen Art
werden alle Dinge in Unbeschwertheit erreicht.
Welch ein Segen alle Eile abgestreift zu haben!
Gelassen bemerkt sie, wie wenig sie braucht
und welche Freiheit dieses Wissen bedeutet.
Und sie lacht und umarmt sich und das Leben,
denn nun ist sie endlich gewiss,
dies ist ihr Schlüssel des Lebens!
März 2015
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Frühling
Der erste Hauch des Frühlings,
er liegt schon in der Luft.
Ganz zart kommt er geflogen,
ein göttlich, leichter Duft!
Ein sanftes Blau am Himmel,
die Sonne höher steigt.
Mein Herze will jetzt singen,
da sich der Frühling zeigt.
Die Vögel in den Zweigen,
im klaren Frühlingshauch,
zwitschern in guter Weise,
so war es immer Brauch.
Die Sonne schenkt uns Strahlen
am Himmelszelt, so hell!
Ach komm, lass dich umarmen,
du froher Lebensquell.
Die Welt scheint neu geboren
nach harter, kalter Zeit.
Das Eis ist nun geschmolzen,
der Frühling ist bereit.
Jetzt will er uns beschenken,
mit Blüten Tausendschön,
ich möchte ihm gern danken
und ihn gar wohl beseh´n.
Nach Draußen will ich eilen,
lauf´ durch das Gras, ein Stück!
Wie liebe ich dich, Frühling!
Du bist das wahre Glück!
Juli 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Flehen
Warum weinst du so sehr...
Du hast deine Kraft,
die am Leben dich hält,
du hast eine Sonne,
die deine Welt dir erhellt.
Kannst dir erfüllen,
was dein Herz begehrt,
du hast deine Liebe,
die dich zärtlich betört.
Trägst mit deiner Gesundheit
einen besonderen Schatz
und hast hier im Leben
den richtigen Platz!
-
"Hab´ solche Angst,
der Krieg wütet schwer,
so fern und doch nah,
es bedrückt mich so sehr!
Fühle das Leid,
die Not und die Qual,
höre vom Sterben
viel tausendmal.
Sehe die Kinder,
ganz verlassen, allein,
sehe die Menschen,
ausgeliefert der Pein.
Spüre die Furcht
in der Welten Angesicht,
spüre der Erde Trauer,
nun ist sie ohne Licht!
Erflehe den Frieden
für alle und mich,
er ist uns so fern
...darum weine ich!"
Juli 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Das Fest des Lebens
Mir ist so nach Gemeinsamkeit,
nach einem großen Feste!
Nun nehmt Euch alle diese Zeit,
für Euch gibt´s nur das Beste.
Eine große Prise Lachen,
ein Gläschen voll mit Späße machen,
eine Teller voller Freud´,
einen Löffel voll Gesprächigkeit.
Das Leben verführt und lockt,
darum lade ich Euch ein!
Selbst schuld, wer noch zu Hause hockt,
das Leben muss gefeiert sein!
Heut´ will ich sprudeln, überschäumen,
kommt her zum Tanzen und zum Scherzen,
lebt jetzt und nicht nur in den Träumen
und öffnet weit die Herzen.
Im Heute und im Hier, Willkommen seid ihr mir,
im Rausche unseres Lebens,
denn gar nichts ist vergebens.
Kommt, wir tauchen ein,
das Leben will gefeiert sein!
Lasst uns gemeinsam essen und trinken
und in das Feiern versinken...
Januar 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Erinnerung an Fukushima
In Ohnmacht
In Tränen und Betroffenheit
denke ich zurück!
An die vergangene Zeit,
als wir unsere Einwände
und Bedenken kundtaten.
Zorn, Angst und Empörung
in der Seele tragend
und Befürchtungen im Herzen.
Ich erinnere mich
an die Versprechungen:
"Atomstrom ist
sicher und sauber!"
In unendlicher Trauer
und mit Tränen im Angesicht,
denke ich an die Menschen
in einem fremden Land,
weit und dennoch nah.
Ausgeliefert, angstvoll
und im Leid.
Wir sind in eine
Welt hineingeboren,
in welcher Zerstörung
und Gewalt vorherrscht.
Ich bin gelähmt
und fühle mich
ohnmächtig!
Bin in Angst um unsere Erde,
in Angst um ihre Schönheiten
und ihrem vielfältigen Leben.
...und wir sollen unser Leben
weiterleben wie immer?
Wo ist unser Aller Recht
auf Unversehrtheit.
Ich bin sprachlos über die Gewalt,
die den Menschen zugefügt wird.
Ich bin entsetzt über das Elend,
verseuchte Flüsse und Wälder,
weine über die Ausbeutung der Erde
und über den Schmerz der Menschen,
den sie erdulden müssen!
Ein Leben der Unachtsamkeit,
in welcher allein das Anhäufen
von totem Geld wichtig
zu sein scheint.
Ich habe niemanden erlaubt,
so über mein Leben
zu bestimmen!
April 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Blaue Träume
Sehn´ mich nach blauen Träumen
in dieser Frühlingsnacht.
Der Mond ist mir gestohlen,
Du wolltest ihn mir holen,
hast ihn doch nicht gebracht.
Mir ist nach schweren Tränen,
in dieser dunklen Nacht.
Die Sterne leuchten bleich,
hinab ins weite Reich,
als suchten sie Dich sacht.
In mir ist große Trauer,
in mancher langen Nacht.
Man hat Dich fortgerissen,
muss Dich so arg vermissen,
der Mond nun nie mehr lacht.
So schwer geht mir der Atem,
in dieser finstren Nacht.
Vor Sehnsucht aufgefressen,
kann ich Dich nicht vergessen,
streb´ hin zu Dir mit Macht.
Ich schaue ich in den Himmel,
wünsch´ mir den Mond so sehr.
Er kann sich nicht mehr zeigen,
steht hinter toten Zweigen,
mein Liebster kommt nicht mehr.
Will Abschied von Dir nehmen,
in dieser Mondennacht.
Trag´ Mondlicht in den Händen,
ich kann es mir selbst schenken,
damit mein Leben neu erwacht.
Januar 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Frühlingserwachen
Die Frühlingssonne lacht aus den Wolken
und junge Triebe brechen die Erde auf.
Sie reißen mit aller Kraft Risse,
erobern sich das Sonnenlicht
und streben nach Luft.
Das Grün erhebt sich mit neuer Kraft
und ein buntes Farbenkleid
verdrängt das Grau des Winters.
Zwar noch zärtlich, aber bestimmt,
strotzend vor wiederkehrender Kraft.
"Hinaus, hinaus!", rufen die Vögel
in den noch kargen Bäumen.
Die Luft ist gemischt mit milden Winden,
sie kommen aus Süden
und umschmeicheln uns.
Ich möchte ihn mit meinen Armen umschließen:
"Fang mich, fang mich,
du wirst mich nicht kriegen!",
lacht er und leicht entschwebt der feine Hauch.
Dabei streichelt er meine Wange,
zart und fast unmerklich.
"Ich bin wieder da",
frohlockt das Echo des Frühlings.
"Umarme mich und halte mich fest!"
Glücklich hallt die Botschaft
in meinem Herzen wieder.
Die Welt erscheint im neuen Gewande
und mit erneutem Erstaunen,
sehen wir die Natur aufbrechen und erblühen.
"Lasst uns den Frühling willkommen heißen",
rauscht es durch die noch kargen Wälder.
Schon lassen sich an den Zweigen
die ersten Knospen erahnen.
Leben, umfange uns und
nimm uns mit in den Rausch
des Wachstums.
In Freude eilen wir dem Frühling entgegen wir schließen dich in die Arme,
um dich nie wieder loszulassen.
Einatmen wollen wir dich,
und unsere Lungen öffnen.
Mit allen Poren und mit allen
Sinnen,
um Einzutauchen
in die Glückseligkeit des Frühlings!
März 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Reisende
Am Ort der Begegnung
und der eilenden Schritte,
der flüchtigen Blicke,
so fremd und so kalt.
Die sich kreuzenden Wege
im Sturmschritt begangen
auch mit wartenden Menschen
in so grauer Gestalt.
Ein ständiges Streben,
wachsam im Gleichmut,
mit bitteren Zügen
um den verkniffenen Mund.
Und doch manchmal
für kurze Sekunden,
trifft dich ein Lächeln
und ein stilles Verstehen
gibt ein Fremder dir kund!
Und mit wissendem Auge,
mit einem Geheimnis der Seele,
strebt man von dannen
und blickt nicht mehr zurück...
Doch der kurze Moment
dieser wortlosen Sprache,
schenkt dir ganz plötzlich
im Herzen die Freude
und ein Stückchen vom Glück!
Dezember 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Schattenbilder aus der Vergangenheit
So will ich euch
erzählen lassen...
Die Berührung
meines Blickes,
ist der Beginn einer
innigen Zwiesprache
mit Jenen,
die zu Stein geworden.
Mein tiefer Eindruck
lässt mich
grenzenlos erstaunen!
Gebündelte Emotion
tragt ihr im Angesicht
und eure Beseelung
ist von Härte umhüllt
und doch ist euer Wesen
zart und weich wie Seide,
mit welcher ihr euch
mit Zärtlichkeit kleidet.
So sprecht ihr die Sprache,
die mein banges Herz
zu erreichen vermag.
Euer inneres Verlangen
ist unendlich, groß und stark
und bringt meinen Atem
zum Brennen,
welcher mich,
gleich einem Feuer
durchflutet.
Das seufzende Flehen,
welches den stummen
Mündern entweicht,
erobert meine Seele
und schenkt mir
die zärtliche Erinnerung
der tiefen Liebe
eines jeglichen Seins.
März 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Schwestern
Schwestern, die stets Trauer zeigen,
eingehüllt ins Sonnenlicht.
Beide haben schwer zu tragen,
ihnen gleich das Herze bricht.
Trauer fasst die Beiden leise,
beim Abschied ohne Wiederkehr.
Gewichen ist des Lebens Freude,
die Seele traurig und so leer.
Doch sie stehen ohne Klagen,
schauen weit in diese Welt,
müssen weiter ohne Zagen,
weil doch das Licht ihr Herz erhellt.
Denn jeder Schmerz, er muss vergehen,
sind die Tränen noch so schwer
auch ihr Leid wird bald verwehen,
und das wünschen sie so sehr!
Alles trägt der Hoffnung Schimmer,
so fühlen sie in ihrem Los,
Verbundenheit und die für immer,
gepaart mit Liebe, stark und groß!
Waren sich schon fast entschwunden,
in der Jahre hin und her...
...haben sich im Leid gefunden,
trennen sich nun nimmermehr!
September 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Liebesleid
Auf einer kühlen Bank,
gefaßet ganz aus Stein,
sah ich zwei zarte Rosen,
ganz traurig und allein.
Ein Mädchen kam gegangen,
mit Augen tränenschwer:
"Mein Liebster darf nicht bleiben,
das schmerzt mich gar so sehr!"
Verschwunden war ihr Lachen
und Freud´ war nicht zu seh´n,
der Wind hauchte ganz leise:
"Auch Liebe muss vergeh´n!"
Da brach es aus dem Kinde,
das Leid, nun Stück um Stück:
"Die Mutter mag´s nicht leiden,
mein trautes Liebesglück!
Mit ihr darf ich nicht streiten,
das sagt ihr strenger Blick!
Erleid´ ich nun auch Qualen,
so werd´ ich ihn doch lieben!
Sterb´ am gebroch´nem Herzen,
denn sie hat ihn vertrieben.
Nie werd´ ich sie vergessen,
die köstlich, schöne Zeit,
die ich einmal besessen,
die Liebe und Glückseligkeit.
Die Rosen will ich tragen,
an meinem Busen rein,
nur ihnen will ich´s klagen,
Erinn´rung soll´n sie sein!"
Juni 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sehnsuchtsland
Leben, lass´ mir Flügel wachsen,
gleich denen eines ungestümen Drachens,
der feuerspeiend das Sein erobert
und sich in die Lüfte erhebt,
um in Ungebundenheit sich stets nahe zu sein.
Hoffnung, schenke mir die Gabe einer Schlange,
die alte Haut und jeglichen Ballast abwirft,
um sich immer wieder erneut zu gebären,
damit sie die Sonne auf ihrer Haut
zart und belebend spüren kann.
Glaube, umkleide mich schützend
mit der Mähne des Löwen.
Dann verlässt mich niemals die Kraft
und ich kann in Vertrauen
den Stürmen und Unbilden des Lebens trotzen.
Zornesglut, bedecke mich wie
die schützende Hand einer Mutter.
Nun kann mich mein ohnmächtiges Aufbegehren
gegen die Ungerechtigkeit nicht verzehren
und mir wird der Weg des Friedens geschenkt.
Demut, ich wünsche mir das Lächeln der Blumen,
welches die Nahrung für meine Seele ist.
Es durchströmt mit Freude mein Herz
und ich kann mich mit dieser Ergebenheit
auf den Irrwegen meiner Wanderschaft nicht verlieren.
Liebe, leite meine suchende Seele,
die gebrechlich und atemlos
nach Erfüllung und Seligkeit sucht
und segne mich mit der immerwährenden
Achtung vor jeglichem Leben.
Zweifel, lasst mich einen sicheren Hafen finden,
der mir mein Ziel bedeutet,
in den ungestümen Meeren,
bis hin zu den seichten Gewässern
kommt er einer behütenden Heimat gleich.
Vertrauen, wische mir die Angst aus den Augen,
öffne sie mir in Zuversicht
und lasse das Licht in meiner Seele weilen,
damit ich dereinst in Frieden
den stillen Weg des Abschiedes finden kann.
September 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Der Überfluss des Lebens
oder
eine Bitte an die Welt
Groß beschenkt bin ich
und das Leben meint es gut mit mir!
Zwar bin ich nicht im Besitz von Reichtümern,
doch möchte ich es so bezeichnen...
...mein Tisch ist gedeckt!
Und nicht nur das tägliche Brot darf ich genießen,
zu meiner Freude kann ich wählen
aus einem reichhaltigen Angebot,
es kommt aus der Ferne
und liegt mir zu Füßen!
Ich darf zugreifen...
meine große Dankbarkeit dafür!
Doch auch Anderes habe ich gesehen,
Mütter, die mit einer alten Schüssel in der Hand
an den Stätten der Reichen
um die Gabe der Reste bettelten,
um ihre Kinder zu nähren...
Ich habe ein Heim,
ein sicheres Dach über mir.
Dort lebe ich geschützt
und genieße den Rückzug.
Nicht nur Wärme und Geborgenheit
umfängt mich dort,
es schmücken Blumen meinen Tisch!
...welch großer Segen!
Meine Gedanken tragen mich
zu den Kindern,
die gelegen unter einer Decke aus Karton,
auf dem harten Asphalt der großen Stadt.
Mutterlos und ohne Heimat,
ausgeliefert und schutzlos.
Noch klein und im Wachstum
wurde ihnen ihr Anrecht
auf Versorgung verwehrt!
So kämpfen sie Tag um Tag
verzweifelt um ihr Überleben.
Ich bin im Besitz von Büchern,
gehe ins Museum und genieße die Natur.
Ich durfte lernen
und mir wurde ermöglicht,
mich zu bilden.
Mir wurde gelehrt, mich zu informieren
und mich gesund zu halten,
da andere Menschen um mich sorgten
und mir dabei geholfen haben,
die Welt zu begreifen.
Ich hatte das Glück,
in eine wohlhabende Welt
geboren zu werden,
darum will ich danken!
Und andere Bilder drängen sich auf,
von Menschen, ihrer Rechte beraubt,
weil man ihnen Bildung vorenthält.
Kaum versorgt sind sie
und der Kampf um sauberes Wasser
und Essen verbraucht ihre Kräfte.
Kinder, die hart arbeiten
um die Familie zu ernähren.
Schwerste Arbeit verrichten sie,
in den Tiefen von stickigen Bergwerken,
ohne Licht und Luft,
gebeugt und verbraucht.
Oder in den Hinterzimmern
nähen sie Fußbälle, Stück um Stück,
kleine Mädchen, die Stunde um Stunde
kunstvoll und geschickt
Perlen auf Kleider sticken.
In gekrümmter Haltung und die Nadel
fest mit den kleinen Fingern umklammert,
ihrer Kindheit beraubt!
Wie hasse ich diese Ungerechtigkeit
und die Ausbeutung von Menschen.
In Traurigkeit und Not
fühle ich das Schicksal dieser Kinder!
Für alle Menschen ist diese Welt!
Wer maßt sich die ungerechte und
empörende Verteilung der Güter an?
Wie können sie
in ihrem übertriebenen Reichtum leben,
ohne sich zu schämen?
Jene, die da leben im Überfluss,
der keine Grenzen kennt!
Bitte,
lasst uns endlich teilen,
damit die Erde und der Mensch
gesunden kann!
August 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Letztes Licht
Erinnerst Du Dich an die Zeit,
als Du noch die offene Verletzlichkeit
der Jugend auf Deinem Körper trugst
und Du warst Rosenschön.
Hast Dich ungestüm
in das Leben gestürzt,
genommen und gegeben,
ohne zu Bedenken,
bis die schwarzen Wolken
nach Dir griffen
und Du tauchen musstest,
um nicht zu ertrinken!
Und so nah hat Dich
der Schmerz zu Dir geführt,
dass Du ahntest,
Du könntest Dich in Dir verlieren.
Bist durch die Hölle gegangen,
um Dich zu entdecken
und Rosenschön
konnte erneut erblühen.
Bist zart geschwebt auf seichten Gewässer,
gehalten von der eigenen Kraft.
Manchen erneuten Stürmen ausgesetzt
oder von eisiger Kälte umgeben,
doch auch von Liebe und Wärme getragen,
stets Dir dabei der treueste Freund.
Nun will sich der Blütensegen schließen,
stumpf wollen sie werden, die Blätter,
die so viel Licht und Dunkelheit erlebt.
Ein sanfter Zauber
legt sich wie Elfengewebe über Dich.
Der Jugend Ungestüm
weicht der Besonnenheit und dem stillen Glück.
So will sie enden
im zarten Reigen der Geborgenheit
des letzten Atemzuges.
...um in die Entspanntheit
der Endlichkeit zu entschwinden,
im zarten Hauch des letzten Lichtes.
Juli 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Der Erde Melodie
Behutsam zart und leise
und gleichsam mächtig
erfüllt eine Melodie
die stillen Räume,
wiederkehrend und beharrlich,
jedoch leise und leicht.
Im Gleichklang entfliehen
die stetigen Klänge,
so zauberhaft und
aus dem Inneren geboren.
Bar jeglichen Bodens
und des begrenzenden Himmelszeltes
entschwinden sie dem jungen Mund,
welcher die Gesänge der Seele formt,
gelockt durch das Erfühlen
der Geheimnisse,
die unsere Wurzeln sind.
Dieses Schwingen trägt Jahrtausende
und nimmt uns mit
in die Vergangenheit,
als der Mensch noch erdverbunden
stark das Blut und die Kraft
der Erde in sich pulsieren ließ,
getragen wie von einer Mutter
und von ihrer Macht gehalten.
Es durchdringen mich
der Erde Weisheit Gesänge,
entschlüpft dem Kinde,
welches versunken und schwerelos,
geborgen und in Zufriedenheit
singt und tanzt.
Und es lässt sich treiben,
genießt die Leichtigkeit,
seiner Melodie des Lebens.
Februar 2015
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Flügellos
Als sie ein Kind war,
da fürchtete sie sich sehr
vor Gott,
dem Allmächtigen,
jenem, der alles sah
und bestrafte,
die kleinen Nichtigkeiten
der unschuldigen Lügen
und die Freude am Leben.
Sie glaubte daran,
weil die Menschen
dies alles erzählten,
doch trugen sie selbst
Furcht und Hass
in ihrem traurigen Herzen.
...und das Kind spürte Angst
in seiner kleinen Seele,
diese durchdrang den Atem
gleich einem schmerzenden Dorn.
Es wandte sich ab
und verbarg sich
bei dem Bestreben zu leben.
Eine lange Zeit verging
und das Kind wurde groß.
Doch jetzt fürchtet es die Menschen,
die das Leid und den Schmerz,
den Hunger, Krieg und die Not
über die Erde breiten,
sie mit Gift ummanteln
und jeden Schrei um Hilfe ersticken.
Geängstigt von Jenen,
die an Gott gemahnen
und skrupellos
ihre Macht missbrauchen,
sich hinter der Maske
des Hochmutes und
der Ignoranz verstecken.
So bleibt sie gefangen
in ihrer stillen Trauer
und ersehnt sich
die Liebe und den Frieden
für sich und die Welt.
Juli 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sehnsuchtsland
Wie oft bist du verfangen
in Deinen Wünschen,
Träumen und Fantasien!
Spürst sie groß,
diese Sehnsucht nach der Ferne
und Dein unstillbares Verlangen
treibt Dich an fremde Orte.
Und Du suchst,
was arg schmerzvoll
und kaum zu fassen
in Deinem unruhigen
Herzen pocht!
Jedoch musst Du
allzu bald erkennen,
dass Deine Träume
an den unbekannten Orten
nicht zu finden sind!
Und Du erkennst,
sie verweilen
als stilles Geheimnis
in Deiner Seele.
Denn nur Du
vermagst sie mit
Deinem Atem zu füllen,
der ihnen Dein Gesicht
und Leben gibt
- und schenkst damit
Deiner Sehnsucht
ein zu Hause.
März 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Miteinander
Willst du mit mir fliegen,
dich wiegen und tanzen,
dich spüren dabei?
Ich will dich zart umarmen
und flüstern,
wir sind ja so frei!
Kein Mensch kann uns fangen
in unserer Welt,
wir gehören uns beide,
geborgen unter dem Himmelszelt.
Wir spielen und jauchzen:
"Alle Blumen sind da!
Das Leben ist Wonne
in der pulsierenden Wiese,
sie schenkt uns das Glück
und die Freude, fürwahr!"
März 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Die Geburt des Lichtes
Diese Stille!
Sie kommt
einem fernen Liede gleich,
welches in mir weilt.
Doch fremd
erscheint es mir,
entsprungen dem Reich
der Engelsschwingen.
Diese Ruhe!
Sie ist ein Geschenk
des Friedens der Natur.
...und dieses Licht!
Es trägt die Verheißung
der Erfüllung.
Ist es doch die
strahlende Freude
des Lebensglückes,
geboren aus der tiefsten Seele
der Erde!
In Demut und Dankbarkeit
will ich mich ergehen,
froh dieser seligen Gaben.
Ich möchte sie empfangen
in meinem Herzen
und meinem inneren Heim,
damit das Licht ewig leuchtet
und seine liebkosende
Wärme verschenkt.
Dezember 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Tränen um verlorene Rosen
In der Zeit der glanzvollen Versprechen
fühlst du dich so erbärmlich vergessen.
Nun verschlägt sie deine Stimme
und taucht die Wege in dichte Nebel!
Wie schmerzlich spürst du
den Verrat an die innere Erfüllung,
die grausame Leere der Bewegungslosigkeit
deiner hilflosen Wünsche und Träume,
die verhalten und zögerlich im Verborgenen dämmern.
Hast dich verloren in der Abgestumpftheit
einer rauschhaften Betäubung.
Hast dich erschöpft und durstig ergeben,
in die Oberflächlichkeit einer gehörlosen Welt.
Sollst funktionieren, ohne zu fragen!
Sollst dich überzeugen lassen von dummen Lügen,
sollst zufrieden sein im schnellen Wandel der Zeit,
dessen Name Elend und Verderben heißt!
...und so scheinst du dich
auf der ewigen Suche zu befinden.
Sehnst dich nach dem Aufbegehren,
in einem Heer der stummen Besinnungslosen,
die ihre Schreie nur noch dumpf stammeln werden.
Kaum erinnern sie sich an die Momente
des Glückes und der inneren Zufriedenheit.
Wo sind sie hin geschwunden...
Die Leere scheint den Atem
nicht mehr füllen zu können
und Liebgewonnenes hat sich verloren.
Zurückgeblieben ist die stumpfe Alltäglichkeit,
die das innere Sehnen höhnisch verlacht.
So stößt du in Beständigkeit Ecken und Kanten,
betrittst die Irrwege und Sackgassen
und weißt nicht mehr zu entfliehen.
Schmerzhaft musst du bemerken,
dass du verzweifelt neue Wege suchst -
doch zeigt sich dieses Mal keine Richtung,
kein Hinweis und auch keine Hilfe!
Verschlossen scheinen Türen
und es gibt kein Licht.
Du fühlst dich gebrochen und alt,
verloschen die Glut,
die einst deine Seele genährt.
Bist gefangen in Ohnmacht und Wut
und erflehst den Moment,
um dich deiner Lähmung zu entreißen,
um zarte Rosen zu säen!
November 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Herausforderungen
Meine Seele schwer von Groll,
klagt in Wut und Bitterkeit!
Möcht´ mich winden kummervoll
und versinken tief im Leid.
Leise fluch´ ich, hadre und ich weine...
kann die Schmerzen nur noch seh´n,
geworden ist das Herz zu Steine
und ich muss vor Zorn vergeh´n!
Schuld muss ich in Allem spüren,
bin gelähmt, der Atem stockt.
Angst will meine Wege führen,
Verzweiflung in der Seele hockt.
Was habt ihr mir angetan,
dass mein Ärger bricht heraus?
Streng bin ich und unbeugsam,
Klagen, strömt aus mir hinaus!
Doch im Brausen und im Zorne
wuchs die Kraft aus mir hervor.
Und das Herze, fast gefroren,
brennt nun wieder lichterloh.
Spüre meine Kraft im Bangen,
meine Würde schenkt mir Macht!
Bin nicht mehr im Leid gefangen,
Demut, komm´ zu mir ganz sacht.
Und ich weiß jetzt, diese Arbeit,
so verhasst und schwer im Amt,
bringt mir nun die große Klarheit,
fühle mich nicht mehr verdammt!
Denn die Antwort ist zu finden,
wo Liebe und Vergebung wohnt.
Hass kann ich nun leicht verwinden,
Freiheit jetzt mein Leben lohnt!
Fühle stark, wonach ich strebe,
wusste es doch lange schon
und wenn ich nun für Andere gebe,
so ist es auch zu meinem Lohn!
Oktober 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
In Erwartung
Woher mag sie nur kommen,
die Verwirrung ihres Herzens.
Noch kann sie nicht ergründen,
wonach ihre Seele sucht
und sie treibt mit der Zeit
ohne Ziel und ohne Sehnsucht!
Doch ihr ist, als lebe sie
in einer großen Erwartung,
gleich des Erahnens
eines großen Geschenkes,
welches gar wohlbehütet
sein Geheimnis verbirgt,
da die Zeit noch nicht gekommen,
es mit Weisheit zu empfangen.
Und sie möchte in Demut
und Dankbarkeit verharren,
alle Unrast und
jegliche Missempfindung
abstreifen - in der Gewissheit,
dass die innere Erfüllung
den Weg zu ihr findet.
So will sie sich üben,
im wahrhaftigen Streben,
ihr eigener Gestalter
und stets in Treue zu sich zu sein!
Februar 2015
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Ein König wie im Märchen
Er musste stark sein und den Mensch regieren,
befehlen und handeln, zwischen Kriegen und der Not!
Doch Sanftmut und Künste beseelten zart sein Herze,
so war er zerrissen von diesem elenden Gebot.
Und baute seine Ängste in die Schlösser,
mit Mauern so dick, mächtig und gar stark.
Erstickt hinter Steinen, im Glanze von Schönheit
doch das stetige Dunkel seine Not nicht verbarg.
Seine Liebe im Herzen, die durfte nicht leben,
sie wandelte sich in Angst und Gefahr.
Hat er wohl den Schmerz in die Berge geschrien,
seine wirklichen Freunde und für ihn immer da.
Und zum Trost zog es ihn in die blaukalten Nächte.
Ewig Dunkel der Himmel, erhaben und groß.
Er suchte die Sterne, konnte sie nie erreichen,
sein Leben war Trauer und Einsamkeit bloß!
So ist dieser Ort stark mit Sehnsucht verbunden,
ein Märchen und eine Traumwelt fürwahr.
Doch wurde dort nicht die Erfüllung gefunden,
sie zerrann im Schmerz und war dem Tode stets nah!
April 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Hat sich in Träumen neu geboren
...und sie möchte
ihre Begabung zur Vernunft
abstreifen.
Jenseits aller
Spielregeln sein
und das erzwungene Lachen
für immer in die Seele einschließen.
Will ihr Blut
in den Adern gefrieren lassen,
auf dass die Liebe
nimmermehr entweiche,
um auf ewig
den Verletzungen zu entgehen!
Sie löst das Umklammern
ihrer Seele von gramvoller Pein.
Die erstickten Schreie
der schmerzerfüllten Angst
entweichen und finden den Ort,
der die Liebe heißt und auf ewig
die Verbundenheit des Seins
mit der Geborgenheit schenkt.
So wird des Wahnsinns Ungestüm
aus den Augen gespült,
allem Zweifel enthoben
und sie taucht ein
in die Wahrheit
der sehnsuchtsvollen Träume.
Juli 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sprache der Natur
So ist in der Natur
die geheime Sprache
der Seele verborgen,
welche keiner Worte bedarf.
Sie taucht
aus der Tiefe empor
und sprudelt gleich
einem Quell
dem Licht entgegen.
Strahlend
breitet sie sich aus,
streckt weit die Flügel
und streut Blüten
über die Erde.
Nun findet sie
die Herzen,
welche weit
ihre Türen geöffnet,
um sie mit Freuden
Willkommen zu heißen!
Juni 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Die Liebe zeigt kein Angesicht
Liebe - was bist du?
Habe ich die Liebe
mit dem Entfliehen
aus der Einsamkeit
gleichgesetzt
und scheue den Blick
in mein Inneres,
geplagt von Angst
und Zweifel
und die Furcht
vor dem Tod
im Herzen tragend!
Liebe - wie bist du?
Will ich
die Sicherheit
erzwingen wollen,
den Tod
nicht fürchten zu müssen
und stürze ich mich
mit der Verzweiflung
eines Ertrinkenden
in festgelegte Bahnen!
Liebe - wo bist du?
Ich will dich greifen
und in dein
Angesicht schauen.
Aber Du zeigst dich nicht!
Trag´ dich tief in mir
und fühle dich so stark,
doch kann ich dich nicht
in meinen vielen
Gegenüber finden!
...so sind wir alle
nur Fremde und Verlorene...
wohl unter
dem schönsten
Sternenhimmel!
November 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Für meinen Sohn
Die Bank
...und wieder erlebst Du
eine dieser unseligen Stunden.
Gefangen in der Erwartung
der Anderen und Deiner
eignen Entscheidung!
Und Du siehst Dich
an dem Ort Deiner Sehnsucht.
Mit Dir allein und keiner
stört Deine Gedanken.
Niemand ist da, der spricht,
erklärt und überzeugen will!
Keine Eile ist mehr in Dir
und die Bäume umarmen Dich!
So, wie Du bist!
Vorbei der Druck, die quälende Last
und auch die Frage nach
dem "Richtig" und dem "Falsch"!
Alles was zählt ist diese Bank.
Langsam findest Du zu Dir zurück...
Und Du weißt genau:
Nur Du entscheidest,
wie lange Du hier sitzt
und wann Du gehen möchtest.
Und Du fühlst,
all´ Deine Entscheidungen
ist immer die Antwort
Deiner Liebe und Deines Herzens!
Mai 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Vorfreude
Ich freu´ mich schon wieder auf den blühenden Flieder!
Auf Insektengetummel und das Hummelgebrummel.
Auf das Käfergezappel und das Raupengekrappel.
Auf Libellengeschwebe und am Weinstock die Rebe.
Auf das Schmetterlingsfliegen und im Winde sich wiegen.
Auf das Bienensummen und das Maikäferbrummen.
Auf die Honigsammler und die Hasenrammler.
Auf die Spinne im Netze, auf die Entenbrutplätze.
Auf die Störche im Nest und ein Frühlingsfest.
Auf den erdigen Duft von der warmen Luft.
Fotografieren mit Wonne in der Frühlingssonne.
Auf den Frühlingsregen, denn er bringt uns Segen.
Auf die Knospen am Baum und der Weidenkätzchen Flaum.
Freu´ mich auf das Eis am Stiel, davon will ich ganz viel.
Auf den Spargel ganz frisch und die Blumen am Tisch.
Auf Erdbeeren, welch´ Traum, ach, verlockend zu schaun´!
Ja, das ist ein schönes Fest, wenn das Grünzeug jetzt wächst.
Mit viel Licht und viel Sonne, bringt der Frühling uns Wonne.
Und im Mai gibt es die Bowle, auf dem Waldweg die Sohle.
Seht die grasenden Pferde auf der fruchtbaren Erde...
Freu´ mich auf Sträucher im Garten und die Rosen, die Zarten.
Bald gibt es all´ das zu seh´n! Ach, das Leben ist schön!
Und das Grün der Wiese tanzt mit der klaren Frühlingsprise.
Auch der Vogelgesang, mit seinem herrlichen Klang.
Und zum Gänsegeschnatter kommt Traktorengeknatter.
Freu´ mich auf neue Lebenskraft, die frische Energien schafft.
Und von Allem kriegt zum Glück, auch Einjeder sein Stück!
Und wem das noch nicht reicht, dem sage ich gleich:
Ich freu´ mich schon wieder auf den blühenden Flieder...
März 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Einladung zum Verweilen
Und immer wieder
erhaltest Du dieses Geschenk!
Das Geschenk der Gastlichkeit.
Menschen kommen Dir entgegen,
ungefragt und ungebeten.
Ein Erkennen,
welches Du nicht
zu deuten weißt!
Begreifen Dich ohne Worte,
schenken Dir Herzlichkeit
und viele Momente
der Freude und des Glückes.
In den kleinen Gesten dieser Freundschaft
findest Du unvermutet ein Stück Heimat -
...und Du spürst,
alles ist leicht!
Bei ihnen
brennt das Licht!
...in den Fenstern
und auch im Herzen!
Februar 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Weide am Fluss
Weide am Fluss,
mit deinen herrlichen
und gemächlichen Blättern,
so sanft wie Engel nur sind.
Du berührst das Wasser
mit zärtlichen Weisen,
so leise gesungen,
damit das Träumen gelingt!
Wie glänzt du im Fluss,
an sonnigen Tagen,
samtig grün und gar fein,
mit dem Tanze im Wind.
Ganz zart wie ein Kuss
auf der Fläche des Wassers,
ein Bildnis der Freude
und zum Glücke bestimmt!
Du schaust in die Tiefe,
was kannst du erkennen?
Die Seele des Lebens,
in welcher alles entspringt?
Vielleicht in den Wurzeln,
verwachsen mit dem Boden
und dem endlosen Himmel,
in welchem das Sehnen beginnt!
Geborgen im Atem
einer Sommerprise,
ein Seufzer der Erde,
durchzogen von Ruh´.
Im Duft dieses Abends
trägst du ein Geheimnis,
ich höre es leise,
du flüsterst mir zu...
Ich spüre ein Ahnen,
ganz tief in der Seele
und schau´ auf die Blätter
im silbrigen Schein.
Gemischt mit der Trauer
im Rauschen der Zweige,
ein zaghaftes Raunen,
behutsam und fein:
Der Weg allen Lebens
im stetigen Wandel,
geboren aus der Erde allein,
gewachsen mit Kraft
und bedingungsloser Liebe,
kann letztendlich nur
die Vergänglichkeit sein!
Juli 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Manchmal sind dir Engel gesandt
Und plötzlich
begegnen uns Menschen
genau zur richtigen Zeit!
Ohne ihr Wissen
sind sie uns behilflich,
lösen Probleme und vertreiben Nöte.
Sie unterstützen so unerwartet
mit ihrer Freundlichkeit und Liebe
und verlangen nichts von dir...
Mit Freude und Zuversicht
ist nun mein Herz erfüllt!
Ihnen bin ich dankbar,
diesen stillen Engeln!
Februar 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Umarmung der Nacht
Oh, du geheimnisvolle Nacht!
Zeigst mir dein Antlitz nicht.
Schenkst mir die Träume ruhig und sacht
und löschst das helle Licht.
Verströmst nun dunkle Eleganz
ins Nachtblau leuchtend schön,
schickst Sterne voller Lichterglanz,
zur Ruh´ will ich jetzt geh´n.
Sanft sinke ich in deinen Schoß,
entflieh´ ins Reich von dir,
gehalten, allem bar und bloß
führt mich dein Weg zu mir.
Erschöpft der Geist von regem Tun,
ermattet auch mein Leib.
Mag nun im stillen Dunkel ruh´n,
verlasse Raum und Zeit.
Noch spür´ ich Raunen, wohlig, warm,
ein Wispern Glockenzart.
Nachtwesen, nehmt mich in den Arm,
geleitet mich zur Fahrt.
Umarme mich, beseelte Nacht,
trag mich mit Wolken fort.
Bring´ Angst und Plag mit viel Bedacht,
an einen fernen Ort!
Von Träumen trunken sink ich hin,
aus Zartheit wohl gemacht.
Weiß nun, dass ich im Schutze bin,
der lieben, guten Nacht!
Oktober 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Eifersucht
Eifersucht durchkriecht den Körper,
schneidet tief ins Fleisch hinein.
Eifersucht, sie wird mich packen,
gräbt sich nun durch Mark und Bein.
Drückt die Seele immer fester,
nimmt die Luft mit starker Hand!
Eifersucht, du willst mich zwingen,
schlägst brutal, ich bin verdammt!
Eifersucht ist eine Plage,
frisst mich auf mit Haut und Haar,
und wenn ich jetzt auch verzage,
lässt sie - nicht ab von mir, fürwahr!
Eifersucht vertilgt die Liebe,
verzweifelt bin ich und in Not,
Eifersucht bringt mir die Leere
und mein Leben aus dem Lot.
Eifersucht muss ich ertragen,
quält mich arg, verlier´ mein Glück!
Möchte fluchen, kratzen, schlagen,
will, was ich besaß zurück.
Eifersucht, entschwinde leise,
möchte gern in Liebe sein.
Mag nicht deine böse Weise,
bringst mir allerhöchste Pein!
Und das Herz erstarrt in Lähmung,
Schmerz erfüllt die kranke Brust.
Ich bedarf der schnellen Zähmung,
sonst erleide ich Verlust!
Eifersucht! Zieh´ ein die Krallen,
will dich nicht, nimm dich zurück,
denn du kannst mir nicht gefallen,
versperrst den Weg zum Liebesglück!
Juni 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Im Traume
Weißt Du denn was ich träume,
in einer Winternacht,
wenn weiße Wolken ziehen,
Gedanken am Himmel fliehen
und Sehnsucht sich senkt ganz sacht.
Dann kommen die Wünsche ganz leise
und schenken den Zauber mir,
von längst vergangenen Tagen,
mit Liebe im Herz ohne Zagen,
dann glaube ich, Du wärest hier.
Du bist zurück von der Reise,
getragen von Flügeln im Wind.
Gebettet auf goldenem Sterne,
so kommst Du aus endlicher Ferne,
aus dem Fluss, dem die Liebe entspringt.
Und ich weiß nicht, was Du träumtest,
in einer so dunklen Nacht!
Als Dein Stern fiel vom Himmelszelt,
hinunter auf die ferne Welt
und hat einen Gruß mitgebracht.
Ich sehe ihn strahlen und leuchten,
gefaßet im Antlitz so rein.
Und er erzählt mir von Dir,
ich spür´ ihn nah und im Hier,
geborgen im glänzenden Schein.
Dezember 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Fortgetragen
Und das Meer, es rauschte:
"Ich alleine lieb´ den Strand!"
War nach Vereinigung bestrebt,
verschlang jedoch den Sand.
Sie konnten sich nicht finden,
denn beide wichen aus,
so sehr sich auch mühten,
es wurde nichts daraus.
Der Wind, er strich daher
und raunte in den Baum:
"Dich möchte ich gern haben,
Du bist allein mein Traum!"
Als er ihn stark umarmte,
mit seinem Ungestüm,
da brachen alle Äste
und er fällte ihn.
Die Sonne sah vom Himmel,
"Oh! Schnee, Du bist so schön!
Dich will ich ewig lieben,
will meine Strahlen in Dir seh´n!"
Und als sie ihn heiß küsste,
zerrann der Schnee im Sand,
sie wollte nach ihm suchen,
doch sie ihn nicht mehr fand!
Das Feuer sprach zur Blume
"Nur Dich lieb´ ich allein,
ich werde Dich umarmen,
bist niemals mehr allein!"
Und als es nach ihr strebte,
zerbrach das ganze Glück,
denn von der schönen Blume,
blieb gar nichts mehr zurück.
Du hast bei mir gelegen
und sagtest leis´ zu mir,
"Will immer mit Dir leben,
und Liebe schenken Dir!"
Ich wollte es schon glauben,
uns ist es nicht geglückt,
mit Deinem Seelenschmerze,
hast Du die Lieb´ erstickt!
September 1981
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Hochgeschreckt aus schweren Träumen
Hochgeschreckt aus schweren Träumen
und einer fürchterlichen Welt,
in der Bedrängnis von Dämonen,
wird kaum die Nacht durch Licht erhellt!
Böse Geister schneiden Fratzen,
Klagen höre ich im Dunkel,
Seufzen, Wispern und ein Stöhnen...
Ach! Was für ein schlimm´ Gemunkel!
Keine Sterne zeigt der Himmel,
Spinnenfinger greifen mich!
Bringt der Tag nicht die Erlösung,
dann verblut´ ich innerlich.
Nacht, willst du die Angst mich lehren,
in schaurigdüstern Mondesglanz.
Hier gibt es wohl kein Erbarmen,
denn der Tod bittet zum Tanz!
Dichte Nebel wabern, wallen,
decken meinen Herzschlag zu!
Und aus der Erde greifen Hände,
zerren mich zur letzten Ruh´!
Grausam Not, ich fleh´ zum Himmel,
Sonne komm, befreie mich!
Nimm den Bann, er schnürt den Atem,
Leben, ach...verlass mich nicht!
Juli 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Im Regen der Erinnerung
Ach, liebe Sonne,
bescheine sie...
Trockne die Tränen
und schenke den Trost
mit deiner Wärme.
So wird wieder
ein Lächeln
in ihre Seele finden
und der Fluss des Lebens
kann in Freude fließen.
...und in dem Fluss
wird die Liebe und
die Erinnerung tragen,
an jene, die sie
in ihrem Leben
begleitet haben.
Sie lächeln ihr zu
und sie spürt:
sie ist nicht allein!
Und eines Tages,
Kehrt auch sie zurück,
in den Fluss,
in dem die Liebe fließt!
Und sie weiß,
sie wird nicht einsam sein.
Juli 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Nähe
Nimm meine Hand in Deine
und halte sie darin!
Denk´ Dir, es sei eine Blume,
dass ich eine Blume für Dich bin.
Hör´ nun auf meine Stimme
und achte auf den Klang,
hörst Du, es ist ein Vogel,
der Dir ein Liedchen sang.
Nun sieh´ in meine Augen,
sie leuchten nur für Dich.
Merkst Du, es ist ein Bache,
mit dem ich Dich erfrisch´.
Nun höre mein leises Flüstern
und fühle Dich wohl dabei,
Denk´ Dir, es sei ein Windhauch,
der ganz nah´ bei Dir sei!
Jetzt sieh´ mal meine Arme,
es wachsen Flügel daran.
Mit ihnen kann ich Dich tragen,
mit ihnen fliegen wir dann...
...wir fliegen von der Erde
in unsere Seelen hinein,
die Flügel bringen uns nahe,
wir sind nicht mehr allein.
August 1980
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Der Vogel der Vergänglichkeit
War einst der Vogel "Tausenschön",
sang eine zarte Weise.
Er sang an einem stillen Ort,
so traurig, sanft und leise.
Saß da und sang nur immerfort,
ein Lied mit stiller Klage,
verzweifelt und mit Trauer schwer:
"Mein Liebstes ruht im Sarge!
Nun seh´ ich´s gar wohl nimmer mehr!",
sang es im Federkleide
und sang so schmerzlich und bewegt,
wollt´ sich befrei´n vom Leide.
So gern hab´ ich wohl zugehört,
um trostreich ihm zu sagen:
"Dein Lied hat mich gar sehr betört,
doch leidvoll ist Dein Klagen!"
Kein Trost befreite ihn vom Leid,
er musste weiter singen.
Er sang von der Vergänglichkeit,
und Trost konnt´ ich nicht bringen.
Den Blick traurig zu mir gewandt,
so sang er weiter, zart und schön...
dann hob´ er seine Flügel sanft,
ward gleich nicht mehr zu sehen.
Kurz streifte mich sein Hauch der Flügel
ganz fein, wie eine Zärtlichkeit,
entschwand so über alle Hügel,
der Vogel der Vergänglichkeit.
Juli 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Licht und Schatten
Eingetaucht in sanfte Schatten,
Lichter zart im Sonnenschein,
zaubern Muster an die Mauer,
malen Bilder an die Wand aus Stein.
Vom Himmel ist sie hergezaubert,
diese schöne Malerei.
Verborgen wohl steht ein Geheimnis
in dieser Lichterspielerei.
Fein versponnen in dem Schatten,
steh´n Geschichten alter Zeit.
Will das Licht mir Grüße senden,
vom Leben der Vergangenheit?
Sanft mit seiner Seelenwärme,
wenn der Lichtstrahl mich durchbricht,
will ich Schattenbilder zaubern,
Erinnerung, verlösch´ mir nicht!
Und das Licht soll mich umgeben
zart hüllt es mein Leben ein.
Es sind die Grüße meiner Wurzeln,
sie sollen stets Begleiter sein.
Juli 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Ungetröstet
An manchen Orten
triffst Du Seelen aus Stein,
ihr Anblick trifft Dich
inmitten Deines Herzens.
Sie wollen Dir erzählen
und Du tauchst
in ihre Geschichte ein,
spürst die Schwere
der Vergangenheit,
welche sie im Stein
zu verbergen wissen.
Sie erzählen Dir
von Abschied und Tod.
So zart ist die
innige Verbundenheit
und der Beginn
einer leisen Zwiesprache,
ein stilles Miteinander
welches einem beseelten
Verstehen gleicht.
Naht der Abschied
kannst Du Dich nicht abwenden.
Musst Du nun einen Freund
in der Einsamkeit belassen.
Und mit Wehmut im Herzen
drehst Du Dich um,
doch kehrst Dich noch einmal
im letzten Gedankengruß
zu dem beseelten Stein zurück.
...beflügelt von dem tiefen
Empfinden der Gemeinsamkeit,
spürst Du diese zarte Liebe,
gemeißelt aus grobem Stein!
Januar 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Frau Rose
Ich traf letzte Nacht Frau Rose,
mit ihrem duftenden, langen Haar.
Berauschend war sie, fast nackt und bloße,
gewebt aus der Dunkelheit blendendem Licht,
einem gütigen Wunder gleich, fürwahr!
Bedeutsam stark und innig mich betörend,
war sie auch kaum bedeckt vom leichten Gewand,
war sie so feurig, so glühend,
und ich, die Liebe für immer beschwörend,
hab´ mich ihr in Zärtlichkeit zugewandt.
Musste arg weinen, wegen dem großen Glücke,
doch hat sie mich so grausam gebunden,
denn ihre scharfen Dornen rissen mich in Stücke,
hingegen war ich blind vor Sehnsucht und Verlockung
und habe indes bei ihr keine Liebe gefunden!
September 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Das Schloss im Herbst
Ach, käme doch ein Prinz,
auf einem stolzen Ross.
Er brächte schöne Gaben
und schenkte mir ein Schloss!
So spräche ich beglückt:
"Es ist jetzt Mein, fürwahr!
Nie geb´ ich es zurück,
ein Schloss, wie wunderbar!
Tief war mein Wunsch, so sehr,
wie lieb´ ich dieses Haus!
Nun wünsch´ ich mir nichts mehr
und ziehe niemals aus.
Jetzt blick´ ich vom Balkone,
wohl auf den stillen Main,
bin Königin und trohne
in meinem Schloss gar fein.
Ich will gar freundlich schauen,
von oben auf das Land.
Wie lieb´ ich diese Mauern,
in der ich Heimat fand.
...ist alles nur ein Traum,
den Prinz ich niemals sah!
Doch dieses schöne Schloss
steht trotzdem für mich da!
April 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Für meinen Sohn
...und trage Dich in meiner Seele
Wenn ich einst sterben werde,
mein liebes Kind
und unser Weg sich für immer trennt,
so weine nur kurz...
Denn Du weißt, unser Verweilen hier
ist begrenzt von der Endlichkeit.
Wollen wir unser Herz dem Abschied öffnen
und uns vertrauensvoll von der Obhut
des Lebens und des Todes tragen lassen.
Halte die Augen geöffnet
und atme den sinnlichen Duft,
der Leben heißt und sei gewiss,
Dein liebliches Antlitz
trage ich in meiner Seele,
wo immer sie sei!
Februar 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Cronos und Amor
Cronos beschneidet Amor die Flügel, Amor spricht:
Hast mir die Flügel arg beschnitten,
mein armes Herz damit verletzt!
Es half nicht Wüten und mein Bitten,
hast dich mit meinem Blut benetzt!
Dein Handeln Cronos, hat die Liebe so verpönt
und auch die Leichtigkeit in des Lebens Schwere,
hast nur gelacht, mich grimmig ausgehöhnt,
bescherst den Menschen damit kalte Leere.
Darf ich die Liebe nimmer leben,
die Federn stieben schaurig auf,
so wird die Trauer mich umgeben,
mein Fall, er nimmt nun seinen Lauf.
Bin nun gebrochen, werde weinen müssen!
Ich schluchze laut in meiner Not und Pein.
Warum hast du die Flügel mir gerissen,
soll dies das Ende aller Liebe sein?
Willst du mir meine Schwäche zeigen,
mit deiner List und garstig, bösen Art?
...denn mit der großen, schweren Schere
nimmst du der Liebespfeile Kraft.
Du meinst, die stärkste Liebe kann nicht ewig bleiben.
Zerstörst ja alles mit dem Fluch der Zeit!
Begrenztheit ist des Lebens Losung,
verliert sie sich stets in der Endlichkeit!
Denn Liebe, sie kann nimmer weilen!
Ganz hurtig flieht sie uns voran.
Und Liebe kann man niemals greifen,
die Zeit raubt alles, was dereinst begann.
Die Zeit, sie wird uns Wunden reißen,
bei Jedem hier, des Tags und auch bei Nacht.
Nun müssen alle dieses Schicksal leiden,
denn Cronos hat mir niemals Glück gebracht!
Juli 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sinnhaftigkeit
Habe ihn schmerzvoll erfahren,
diesen so bitteren Moment,
dem Tod ins Angesicht zu blicken
und dabei alle Masken gefallen sind!
Und habe dabei gleichsam eine Gabe erhalten,
welche wohl die Liebe heißt,
die Uneingeschränkte und Wahre.
Bedingungslos und ohne jegliche Erwartung,
...als der Tod seine Hand ausgestreckt!
Konnte die Wahrheit des Lebens erahnen
und alle Äußerlichkeiten abwerfen,
bekam das große Erkennen geschenkt!
Fühlte mich mächtig gefüllt von Liebe,
ohne Berechnung und gänzlich fern der Angst,
als der Tod sprach, der Abschied sei gekommen.
Und durfte die reine Seele erkennen,
durfte lieben, ohne zu fragen, war von allen Zweifeln befreit,
als der Tod mir meine Wurzeln nahm
und ich sie zu Grabe trug...
Warum hat sie mich eingeholt,
diese Enge und Kälte im Herzen.
So verzehrt mich die Sehnsucht
nach meiner Kraft der Liebe,
unbefleckt und frei von meiner Unzulänglichkeit.
Ach, wäre ich frei von dem Bann der seichten Belange.
Bin so geknebelt von manchen Nichtigkeiten.
Sie fressen stark an meiner Seele...
...Neid, Missgunst, Eifersucht und die bequeme Art.
Doch möchte ich tief in meine Seele blicken,
um zu begreifen, was die Freiheit des Herzens bedeutet
und meine uneingeschränkte Liebe!
So trage ich die schmerzende Sehnsucht nach dem Erkennen,
bevor ich einst selbst den Weg in die Endlichkeit gehe...
Juli 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Keiner Königin gleich
Und ich trage viele Bilder in mir,
sie beschreiben das Dunkel der Nacht gleichermaßen,
wie das flutende Licht des anbrechenden Tages.
So bin ich ich ein Wandler in den Gezeiten,
zwischen Frieden und Zerstörung,
kann oftmals nicht aufrecht gehen,
gebrochen und geplagt von Zweifel.
Bin nicht die Königin mit leichtem Gang
und einer Krone aus hellem Sonnenlicht.
Bin auch nicht der Bettler, der um Hilfe fleht.
Bin oft bar jener Worte, die vom Schmerze befreien
und habe die Gebete verloren,
die mir einst das Herz erwärmten.
Bin verletzlich und bloße und wandle
mit den Ungeheuern der Nacht!
Sie reißen an meiner Seele und fressen mein Inneres
und ich versinke in die Schattenwelt,
muss Eintauchen in das Dunkel,
ganz tief und mit schmerzverbrämten Körper.
Muss brennen, muss schluchzen,
muss Auftauchen, um mich neu zu gebären,
in das Licht, welches mich zärtlich umfängt
und welches man Erkennen nennt,
das mich kosten lässt von seiner Schönheit,
mit einer Krone aus Seelenlicht
und ich schreiten kann mit offenem Gesicht....
...so sage nicht, ich solle aufrecht wandeln,
wenn mein Herz eine andere Sprache spricht!
Du nimmst mir damit den Weg in die Sonne!
Mai 2014
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas