Von Freude, Schönheit, Ohnmacht, Schmerz und Hoffnung
Seelenfluegel - Fotografie und Poesie - Helga Jaramillo
Arenas
Ohne Heimat
...und wenn das Leben
uns die Liebe schenkt,
wieviel Zeit wird uns bleiben,
sie für uns zu entdecken?
Wenn wir uns sagen,
wir sind ein Teil des Anderen
und wollen nicht mehr
voneinander fort,
wo ist unsere Heimat?
Wo ist der Ort,
der sich unser Heim nennt,
wo ist das Land,
welches uns den Boden schenkt.
Wo ist das Haus,
welches Schutz und
Geborgenheit für uns bedeutet,
wo wäre unsere Heimat.
Sind wir gebannt
an fernen, fremden Orten,
entfernt recht weit,
viel weiter als die Sonne und der Mond,
kreisen umeinander
bei dem kläglichen Versuch
endlich Heimat zu finden
und fühlen einander trotzdem nah,
bei der Entdeckung
der unsichtbaren Grenzen
...und haben keine Heimat.
März 2019
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Schutzbefohlen
Versteckt unter den Flügeln des starken Adlers,
geschützt und gehalten, umsorgt und gehegt,
will ich mich in die eisigen Winde mit ihm erheben,
geborgen und gänzlich meiner Ängste entledigt.
Kreisend über dem Leben, gewahr werdend meines suchenden Herzens,
welches die Liebe entdecken und den Kampf nicht aussäen will.
Abgegrenzt, hoch oben am endlosen Himmelsgewölbe,
als der liebevoller Begleiter des Bewahrers,
um mit ihm gemeinsam mein Wesen der Furcht zu betrachten...
und um endlich meine Schwäche zeigen zu dürfen,
die dennoch meine Stärke ist und um an ihr wachsen zu dürfen.
März 2019
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Ein Schutzengel
Ein Engel ist zu Dir gekommen
hat viel zu Dir gesagt,
Die Stimme hast nur Du vernommen,
nach Dir hat er gefragt.
Sprach: "Pass auf und achte Dich,
wenn es sonst Niemand tut,
damit nicht Deine Seele bricht
und nicht verlierst den Mut.
Auch suchen Menschen oft den Streit
und wollen Dich bezwingen,
in manchen schlummert Hass und Neid,
Macht wollen sie erringen.
Doch soll Dein Herz stets bleiben rein
und offen für das Gute.
Dann kann das Leben glücklich sein,
mit Liebe voller Mute.
Bleib´ Dir stets treu und gut zu Dir,
damit kannst Du Dich schützen,
ich steh´ zu Dir, bleib´ immer hier
und will Dir hilfreich nützen.
Ich schenke Dir das Lebensglück,
erfüll´ geheimes Hoffen,
geb´ Dir Zufriedenheit zurück
und bin für Ängste offen.
Ich strecke meine Arme aus,
will Dich damit umfangen
und schaue auch auf Hof und Haus,
schenk´ Dir stets Schutz im Bangen.
Auf Deine Freunde acht´ ich sehr,
so dass sie lange bei Dir sind,
euch schütze ich und vieles mehr,
ein Kreis, der Glück und viel Erfüllung bringt.
Dass auch die Liebe bei Dir sei,
sie soll Dir niemals fehlen,
schenkt Tiefe Dir im Alltagseinerlei
und darauf kannst Du zählen.
Wenn auch der Schmerz Dich plagt ganz groß,
dann musst Du nicht verzagen,
es ist für eine Zeit doch bloß,
auch Neues wirst Du wieder wagen.
So gehe ich denn stets mit Dir,
beschützend auf allen Wegen,
begleite Dich im Jetzt und Hier
und achte auf Dein Leben."
April 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Für meine Mutter
Auf dem Weg zurück
Du liegst bleich und still
beim Betreten des Weges
- zu Dir und in
die Tiefe Deiner Seele.
Spinnst Dich ein
in die Erinnerung
der Kindheit.
Weit, weit zurück,
tief in die Vergangenheit
von jeglicher
Last und Angst befreit
und bar aller Sorgen.
Enger webst Du Dein Netz,
bist in der seligen Entfernung
Deines Alters gefangen
und fühlst Dich ihm doch ganz nah,
nah bei Dir, der alten Frau,
die Dir mit weißem Haar
und wie in einem Traum entgegen lächelt.
Furchen im Gesicht und
der Körper krank und schwach,
die Augen geschlossen und gleichwohl
sehend und Leben im Angesicht.
Und ich gehe mit Dir
zurück an die Orte der Erinnerung...
...und ebenso blickt mich
aus diesem Gesicht
das kleine Mädchen an.
Mit den schwingenden Zöpfen
und den roten Sandalen an den Füßen.
Und wieder will es tanzen
und im Bach durch das Wasser waten,
die Schmetterlinge einfangen,
um mit ihnen über die Wiesen zu gleiten,
die so groß waren wie die weite Welt.
Verwoben im kindlichen Sein
und gleichsam in der Gelassenheit des Alters,
welch ein seliger Traum,
welch sinnliches Behagen.
Ein Lächeln scheint sich in
Deinem Gesicht zu spiegeln,
zart wie ein Hauch
und nur zu erahnen.
In die greisen Züge drängt sich
die weiche Glätte der Kindheit,
leuchtet hell auf
wie sanfter, kalter Marmor.
Ein Gänseblümchen ruht in Deiner Hand,
die nun in meiner ruht.
Es ist meine letzte Gabe
und unser Band
für das Gestern und Morgen,
die Brücke von dem Leben bis hin in den Tod.
In Lieblichkeit welkt es dahin
und wird Dich begleiten.
Es trägt meinen Kuss,
der Dich nicht verlassen wird,
bis auch ich eines Tages
in diese tiefe Erinnerung versinke...
...auf dem Weg zurück,
gleichsam zu Dir.
Oktober 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Die Zeit
Die Zeit,
wie sie mir
entschwindet!
Ich kann
und will
sie nicht
halten...
Gelassen
möchte ich
in sie
hineinfallen...
...und einfach
vergessen,
daß man
sie zählt.
November 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Tränen
...und ich werfe meinen Mantel,
übers gramgebeugte Haupt.
Verhülle mich, erlieg dem Wandel,
Tränen nur sind mir erlaubt.
Leben muss dem Tode weichen,
rinnen auch die Seufzer schwer,
von den blassen, schweren Lippen,
bitte ich auch noch so sehr.
Es wird sich kein Erbarmen zeigen,
flehe ich auch demutsvoll.
Nun kommt für mich der letzte Reigen,
mir hilft kein Hadern und kein Groll!
Doch die Tränen will ich lassen,
schweren Herzens und in Not.
Kann ich es auch gar nicht fassen,
kommt am Ende doch der Tod.
Muss den schweren Weg nun gehen,
wer wird mein Begleiter sein?
Fasst mich nun ein letztes Sehnen,
halte mich, trotz Angst und Pein.
Spür´ die nicht geweinten Tränen,
fühle mich ganz schwach und klein!
Möchte mich im Schutze wähnen:
Engel, lasst mich nicht allein!
März 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Der Weg der Endlichkeit
Voller Liebe
ist der Abschied
und die Suche
nach Trost!
Und gar sehr
beweinen wir
den schmerzlichsten
aller Verluste.
Ach, wie so
menschlich
zeigt sich nun
das Antlitz,
tief aus
dem Innern
und in ehrlichster Form.
Sehen wir
im Tode
die eigene Ohnmacht,
nicht gebunden
an das Erdendasein!
Und spüren
die Demut
im Gedanken
an unser
kleines Leben
und die
Hoffnung
im allertiefsten
Sehnen
nach
Geborgenheit.
Entblößt doch
der Tod
das wahre Bestreben,
im innigen Ruhen
den Frieden
zu finden.
Die Sehnsucht
wird dort
vielleicht
zur Erfüllung,
ich will
mich nicht
fürchten,
denn -
wann immer,
sterben muss sein!
Juli 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Verlorene Schwester
...und hattest dich abgewandt,
mich verlassen ohne Gruß.
Gehst so lange auf Deinen Wegen,
doch begegnest Du mir,
sehe Dein Angesicht
im Gegenüber von mir.
Stehst auf der Straßenseite,
wartend...
oder auf der Parkbank,
im Nirgendwo.
Erkennst mich nicht,
schaust nicht nach mir,
gehst an mir vorbei im Gedränge,
unachtsam und gleichgültig.
Die verlorene Schwester,
im Sog der großen Stadt,
alt geworden, so alt wie ich.
Entgangene und verlorene Jahre ohne Dich?
Vergessene und die für immer verlorenen
Worte - sind sie verpasst, oder schlafen sie?
Meine Hände wollen Dich nicht mehr greifen.
Atemlos durchzieht sie der trauernde Hauch
der sich Abschied nennt.
Bin voller Wehmut und doch auch gleichgültig,
immer nur das eine Gefühl,
die dumpfe Betäubung weicht nicht!
...was bleibt ist einzig
das sehnsuchtsvolle Bild der Erinnerung.
Mai 2017
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Geigenklänge
Geigenklänge dringen durch das geschäftige Rauschen
und dem schnellen Atem der großen Stadt.
Eilende Schritte hasten an mir vorbei und verwandeln sich
durch den Zauber der Musik zu einer Prise des Windes.
Geigenklänge, sie druchströmen mein Herz.
Vergessen will ich das Neonlicht
und die Flut der geschäftigen Städter.
Ich schalte die lauten Rufe aus
und lausche dem Traum von Sehnsucht und Wehmut.
Geigenklänge, ihr sanftes Seufzen
schmiegt sich an meine vergessenen Träume.
Leise wiegen sie sich in meinem Herzen
und wild klopft diese verblasste Erinnerung.
Sanfte Klänge, voller Melancholie
haben meine Seele erneut geöffnet
und schenken mir die Lust auf den Neubeginn.
Abstreifen will ich das, was mich gefangen hält
um endlich die neuen Wege zu suchen.
...und zarte Geigenklänge versprechen mir,
dass neue Wunder auf mich warten.
Mai 2017
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Seelenreiter
Verzagt in ihrer Verletzlichkeit,
liegt sie nun da,
da Liebe!
Hat uns die Geschichte eingeholt
und nimmt den leichten Atem
um in Unbeschwertheit
noch das Glück zu empfangen.
Doch will ich nicht zögern,
die Schönheit der einstigen Liebe
in meinem Herzen zu behüten.
Und Trennung
kann es wahrhaft nicht geben,
so wie auch die Liebe
immer wahrhaft ist.
Bleibst in meinem Herzen
wie ein lebensfroher Atem,
wie damals, als mein Herz wild klopfte
und die Melodie "Für immer" hieß.
Die zarte Blüte der Liebe war unser
und Vertrauen nannte sich die Kraft,
die ich in meiner Liebe spürte.
Du hast mir den Abschied gegeben
und ich habe ihn entgegen genommen,
um unserer Liebe Willen,
auch wenn ich dachte daran zu zerbrechen
und sich das Licht auf ewig verdunkeln würde
und der Schmerz mein
endloser Begleiter sein würde.
Bist nicht bei mir geblieben,
auch wenn Du mein ganzes Leben
und die Treue bedeutet hast.
Doch meine Liebe
ist die Treue zu mir selbst.
So waren wir kurze Zeit nicht zu trennen
und glaubten uns stets verbunden auf ewig,
gehalten wie durch ein unsichtbares Band,
welches nur eine Sprache kennt.
Ich lasse los
und begebe mich in die Zuversicht
sehnsuchtsvoller Träume.
So sind wir Seelenreiter,
über alle Weiten des Himmels und der Erde
und im Gedanken innig vereint.
Januar 2017
Text und Fotografie © Helga Jaramillo
Arenas
Zwischen den Welten
Ach, dunkler Tod ich mag dich nicht!
Du willst mir nicht gefallen.
Arg böse ist dein grausam´ Blick,
packst mich mit groben Krallen.
Oft habe ich dich nun geseh´n,
denn alles muss einst enden,
so spür´ ich keine Freud´ an dir,
denn du lässt dich nicht blenden.
Durch dich kommt, Kummer, Schmerz und Pein
und Angst wächst hoch in mir.
So schwer soll nun das Ende sein,
noch will ich nicht zu dir!
Das Leben ist so bunt, so schön,
entzückt und lacht mit Freude.
Will einfach nicht von Erden geh´n,
nicht morgen und nicht heute.
Wie soll ich all´ dies lassen nur?
Denn halten möchte ich die Pracht,
was mir vertraut und wohlig ist,
will mich nicht beugen deiner Macht.
Doch weiß ich, dass dies töricht ist,
mein Hadern trag´ ich nun nicht weiter,
du bleibst der Freund, der du einst warst
und ständiger Begleiter.
Der kommen mag zur rechten Zeit,
halt dann die Türen offen.
Vergessen will ich Angst und Leid,
auf deine Gnade hoffen.
Ja, ja, ich weiß! Geb´ mich nun drein
und will auch nicht mehr klagen,
mein Wunsch war es, ach, glaubt es mir,
dies einmal laut zu sagen.
März 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Umarmung des Lebens
Ich gehe dem Licht entgegen,
spüre die Freude
eines vollkommenen Tages
und das Lächeln meiner Seele.
Insekten summen
für mich ihre Weisen
und Schmetterlinge umtanzen mich.
Bunte Blütenköpfchen
nicken mir lieblich zu
und tragen zarte Farben
in mein Herz.
Leise schenkt mir die Sonne
ihre Zärtlichkeit
und der Wind
raunt mir die Geheimnisse
des Lebens in die Seele.
Ich bin in freudiger
Ehrfurcht gefangen,
ich staune über den Liebreiz
und die behutsame Stille.
Und bin so dankbar,
dass mein Leben
mich so liebevoll umarmt.
Ich spüre, wie ich abgleite
in mein ureigenes Sein
und ich fühle mich so frei.
Spüre wie mein Blut
im Reigen des Lichtes
Lebenslust verströmt
und die Fröhlichkeit
mich liebkosend umhüllt.
Juli 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Im Schutze der Engel
Engel erkennen Dich
in Deiner tiefsten Seele
und wissen um
Deine Verletzlichkeit.
Sie betrachten Dich
gänzlich wertfrei.
Ihr himmlisches Wesen
ist durch Einfühlung
und Verständnis geleitet.
So begleiten sie uns
mit Liebe und Beständigkeit
und umschließen Dich
allzeit beschützend.
Darum gehe getröstet,
zuversichtlich
und sicher Deines Weges.
Juni 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
...und öffne die Pforte
So öffne ich die Pforte
und gedenke meiner Toten.
Dezember, du traurige Zeit
die über mich hereingebrochen ist.
Der Kummer, Schmerz und die Trauer
sind mir von unendlicher Dauer.
Dezember, du dunkle Zeit.
Gedanken machen sich auf die Reise
um leise meine Toten zu beklagen
und ich möchte euch Worte zu Abschied flüstern.
Dezember, du einsame Zeit,
der Verlust ist so brennend zu spüren.
Diese Lücke, die `für immer` heißt
beständig neue Wunden reißt.
Dezember, du lichtlose Zeit,
die Zeit sich zu besinnen,
ein Stück wohl in die Zukunft zu sehen,
zu wissen, dereinst werde auch ich von hier gehen.
Dezember, du stille Zeit,
ich spüre so deutlich den Wandel.
Den Kreislauf von Leben und Sterben,
vom steten Vergehen und Werden.
Dezember, du kraftvolle Zeit,
gern will ich mit Hoffnung vertrauen,
will mich in Demut dem Kreislauf ergeben,
immerfort, bis zum Ende von meinem Leben.
November 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Einst...
Lange Zeit war meine Seele verstört,
war gefangen in der Trauer,
um die Erkenntnis eines schmerzenden Verlustes.
...einst hatte ich einen Freund!
Ja, einst hatte ich einen Freund,
er war stark und er konnte mich leiten.
Ich lehnte mich an, wie an einen Baum
und er gewährte mir seinen Schutz.
Einst hatte ich einen Geliebten,
er ließ mich ruhen
und ich versenkte mich in den Schlaf,
übergab mich in die Arme der lieblichen Träume
und ich war bewacht und sammelte Kraft
und war behutsam umsorgt.
Einst lauschte ich einem großen Erzähler,
er sprach mit mir über das Licht der Liebe
und wärmte mich mit seinen zärtlichen Worten.
Meine Sehnsucht hatte ein zu Hause
und die Seele die tiefe Bindung gefunden.
Denn einst sprachen wir die gemeinsamen Worte,
sie wurden verstanden und verließen
dennoch niemals unseren Mund.
Wir überließen uns glücklich der endlosen Nähe
und gaben uns dem gleichen Atem hin,
ein Erkennen der Seelen bis in den tiefsten Grund.
Nun lasse ich los, will nichts mehr halten!
Will nur bitten für ihn, mit der Kraft meines Herzens:
"Ach bitte, begleite Dich immer die Liebe, das Licht,
sei geschützt auf all´ Deinen Wegen!
Beschützt und geleitet von den liebenden Engeln,
sie werden Dir schenken die stärkende Zuversicht,
nicht endete Kraft und immerwährenden Mut,
sei alles in Deinem Leben stets glücklich und gut!"
Oktober 2016
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sehnsuchtsland
...und immer wieder
holt sie mich ein,
diese übermächtige Sehnsucht!
Sie zieht mich an unbekannte Orte,
welche der Seelenerinnerung
entsprungen sind.
Ja, es zieht mich fort,
so sehnsuchtsvoll...
und mit starker Kraft!
An die Plätze der Glückseligkeit,
weit meinem Heim entfernt
und dennoch so nah bei mir.
In meinen Gedanken
gehe ich fremde Wege,
atme namenlose Düfte
die mich mit Spannung umschließen
und spüre eine vertraute Freude in mir.
Wie liebe ich sie,
diese unentdeckte Fremde!
Ich stürze mich mit mir allein
in diese fremde Gesellschaft
und lasse mich mit Freude beglücken.
So lasse ich mich gehen,
um mich an fremden Orten
immer wieder auf erneute Weise
zu finden.
Mai 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Das Lächeln der Engel
Das Lächeln der Engel
mit Sanftmut, in Schönheit
trifft unsere Seele,
liebkost allen Schmerz.
Sie schenken uns Stärke
im Wandel des Lebens,
groß ist ihre Kraft
und offen ihr Herz.
Und lassen uns hoffen,
im bangen und zweifeln,
sie gehen mit uns
und halten stets Wacht.
Denn ihr zärtliches Lächeln
ist aus der Liebe geboren,
im tiefblauen Himmel,
so schützend und sacht.
Oktober 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Seelenheim
So belanglos meine Gedanken,
um die Sorgen, um die Nöte!
Was letztendlich bleibt ist die Gewissheit
über die Endlichkeit allen Lebens
und der ungewisse Weg
in das Reich des Todes.
Aller Ballast sollte weichen,
um zurückzukehren zu meinem Beginn...
und der Kreis sich schließt,
der einst mit meinem ersten
Atemzug begonnen hat.
Denn dereinst verlasse ich meine Schwere,
die so anfällig, verletzlich und zart
und auch gebrechlich ist,
um aufzusteigen in die Leichtigkeit
eines unbekannten Seins.
Doch bis dahin möchte ich
getröstet und ohne Sorge sein.
Ich möchte das Lachen meines Herzens
in der Seele meiner Liebe gespiegelt hören,
Freude tief empfinden -
in meinem Erdenheim.
Ich will in die Liebe eintauchen
und genussvoll von den Sternen
der mich wärmenden Sonne kosten!
Das Licht in meinem Herzen fühlen
und den Wind in meiner Seele.
Zweifel und Ängste sollen ersticken
und das Grübeln fortgejagt werden -
- um dereinst die Erde in Liebe,
Demut und Dankbarkeit zu verlassen,
damit ich in Frieden ziehen kann,
in ein schützendes Heim!
März 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Allem entflohen
Die offenen Wunden
in der trostlosen Seele,
sie schmerzen und brennen,
sie trägt sie geschickt
hinter Masken versteckt.
Und im großen Getümmel
desalltäglichen Gleichklangs,
sind die schmerzenden Stellen
mit grauem Blut bedeckt.
Hinter den Türen
der verschlossenen Seelen,
lauert die Angst
und frisst bedrückt aus der Hand,
die leeren Phrasen,
durchtränkt mit faulender Süße,
die leeren Versprechen,
die sich als Lügen entpuppen,
in diesem so groß gelobten Land.
Wo ist das zu Hause,
der Platz für die Sehnsucht,
das zarte Erwachen
ohne Hass, von der Liebe beseelt
und in Zartheit und Glück.
Hier im Land der Missachtung
und sinnlosen Zerstörung,
wo heilen ihre Wunden?
Doch gibt es wohl kein Zurück!
Doch der Atem des Lebens
soll sie mit Freiheit umschließen,
will gedeihen in Freude,
damit endlich wachsen kann
was die Liebe nur ist,
es zieht sie ins Land
mit einer endlosen Sehnsucht,
in welchem sie frei ist
und der Frieden sie küsst.
Juli 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Madame
Madame kennt keine Bitte,
weil sie so gern befiehlt!
Madame ist niemals ehrlich
und hat ihr Leben nur gespielt.
Madame spürt keine Liebe,
Madame gibt nur ihr Geld -
sieht nicht die Herzen Anderer,
kennt nur die eigne Welt.
Madame will alles fressen
und spürt nicht den Genuss,
was man ihr freundlich gibt,
erzeugt ihr Überdruss.
Madame verschenkt kein Lachen, denn sie bewahrt den Stil.
Die Sucht nach großer Macht,
das ist ihr Lebensziel.
Madame muss für immer fort,
doch schwer fällt ihr das Gehen,
auf diesem Weg zum allerletzten Ort,
sie will es nicht verstehen.
Ihr fehlt die zarte Hand,
die Trost und Liebe spendet,
einsam und krank
verlässt sie ihren Hort,
bemerkt Betrug,
sie hat ihr Leben
nur verschwendet!
Madame regierte und benutzte,
kaltschnäuzig, hart in ihrer Art
und in steter List.
Zum Dank verlangte sie Gehorsam
und dass man ihre Flagge
nächtlich hisst.
Was sie gesucht,
war doch vielleicht die Liebe,
im kranken Herze
einsam und allein.
Und mit der Hoffnung
dass sie für immer bliebe...
...und gut versteckt,
ein Stück im Inneren,
war doch vielleicht
ganz ehrlich und auch rein!
Mai 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Die Kälte im Herzen
"Liebster, Ach Liebster!
Sieh´ nur die Kälte,
sie greift mich so schwer!
Sie friert ein mein Herze,
lässt es erstarren im Schmerze,
was kann es bedeuten?
Es fröstelt mich sehr!"
"Mein trauriges Kindchen,
wie sag´ ich es bloß?
Der Tod ist gekommen
und hat Dir genommen,
was Du so sehr liebtest,
so innig und groß!"
Wie soll sie es begreifen,
was ist bloß gescheh´n?
Oh, welch´ großes Leid
im schneekaltem Kleid,
gebeugt schwer von Trauer,
kann sie nicht besteh´n!
Schickt ihr doch endlich
die Sonne, so mächtig und warm,
mit Liebe und Licht,
damit das Herz ihr nicht bricht
und die arme, gequälte Seele,
haltet sie fest im tröstenden Arm.
Dezember 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Der Schmerz über die Endlichkeit
Groß spüre ich
den schweren Atem
von Jener -
die wir die
Endlichkeit nennen.
Sie brennt so sehr
in meiner Seele.
Und in die Trauer
mischt sich Angst,
ich spüre voller Weh,
dereinst muss ich gehen!
Was wird bleiben?
Ach, lasst mir doch
ein wenig Erinnerung
an die Liebe,
die mich getragen.
Und wenn ich dann
bei euch Engeln weile,
so schenkt sie meiner Seele
ein zärtliches Heim.
April 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Trauer in den Raunächten
Wir haben uns verabschieden müssen,
doch wurden wir nicht gefragt,
ob wir bereit dazu sind.
Weit weg seid ihr gegangen,
in eine dunkle, unbekannte Welt,
tief hinab in das Erdenreich
und in das Land
der geisterhaften Mächte!
Doch wünschen wir,
ihr wäret hier bei uns.
Ach, dürften wir euer Lachen hören,
die Stunden der gemeinsamen Heiterkeit
erneut erleben.
So gerne würden wir euch
entgegen gehen,
die Arme weit geöffnet,
um euch in Freude zu umschließen.
Doch wenn wir uns umschauen,
dann sehen wir uns allein,
allein und verlassen!
Und wir halten euch geborgen
in der Erinnerung,
getragen in unserem Herzen,
als Teil unserer Wurzeln
und mit der Hoffnung
auf ein Wiedersehen,
in einer anderen Welt!
Dezember 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Im Fluge der unbegrenzten Zeit
Ich spüre die Zeit
und bemerke, wie die Schatten wandern,
stetig, gleich einer geheimen Weisung folgend.
Schmerzliche Melodien mischen sich
in meine unbeschwerten Lieder.
Sehnsuchtsvoll und mächtig
suchen sie die Orte der Erinnerung
und fallen wie stürzende Vögel vom Himmel,
um erneut wieder aufzustreben,
sich neue Welten erobernd,
die aus der Vergangenheit geboren sind!
Und ganz leise kann ich spüren,
dass es sie nicht gibt, die Beiden,
die wir Vergangenheit und Gegenwart nennen
und auch nicht eine Zukunft!
Denn die Zeit ist ein lichtes Rad,
welches sich unstet dreht
und dabei nicht lenken lässt.
Mal taucht es ein in die tiefsten Tiefen
einer unergründlichen Dunkelheit,
in die Stille der Finsternis und des Ungehörten,
dann schnellt sie empor in das helle Licht
der pulsierenden Atemlosigkeit,
der schweren Seufzer des Glückes
und nicht zählbaren Stunden.
Manchmal sind sie kurzlebig wie ein Atemzug
und dennoch mit der Unendlichkeit beseelt.
Und wir wandeln zwischen den Welten
sind getrieben von der Hoffnung und dem Verlangen nach Erfüllung
bei der Suche nach uns Selbst
und dem seligen Finden im innigen Sein.
So lauschen wir der geheimen Melodie,
welche groß und mächtig unsere Seelen berührt,
erkennend ihre Schmerzlichkeit
und berauscht von dem Taumel ihres Glückes,
welches tief in unserer Seele
zu erneutem Klange erwacht.
Und so will ich, befreit von der Zeit,
zärtlich im Fluss des Lebens treiben,
umflossen von den Tränen,
die das Geschenk des Glückes sind.
Sorgsam kann ich mich mit ihnen umschließen,
verzaubert durch den Glanz des Mondes
und wärmend von der Sonne durchflutet,
um mich endlich zu ergeben,
in den Strudel der gänzlich unbegrenzten Zeit.
August 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Auf der Suche nach Schutz
Ach, wenn doch ein Engel käme
und küsste mich ganz sacht!
Trost mit dem Kusse schenkte
und neue Lebenskraft.
Und hätte die Sorgen mit Sanftmut genommen,
von den Schultern die Last so schwer,
vertrieb mir all´ meine Trauer,
so weinte ich wohl nie mehr!
Und nehme fort meine Ängste,
gäbe mir ein Versprechen für den Tag:
Einen Tag ohne Schwere und Nöte,
einen Tag ohne Kummer und Plag.
Schenkte mir ein Leuchten in schweren Zeiten,
beschrieb mir damit meinen Weg,
geleitet von Engelshänden,
ganz sicher auf jeglichen Steg!
Die Hoffnung, sie wird neu geboren,
von der Liebe im Engelsblick,
nun spüre ich Kräfte wachsen,
der Mut kehrt zu mir zurück!
Gewichen sind Schwäche und Zweifel,
kein Schatten mehr über mich fällt,
ich spüre jetzt großes Vertrauen,
weil ein Engel mich sicher hält!
Januar 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Sie streut Rosen auf die Welt
Wenn die Trauer Einzug hält,
streut sie stets ihre Blüten.
Beglückt damit die ganze Welt,
bringt Trost, der herzen zart erhellt,
will uns damit behüten!
Sie nimmt die Trauer in den Arm,
singt zärtlich leise Lieder:
"Habt keine Angst im Seelenleid,
im Herzen seid ihr nicht entzweit
und findet euch dort wieder!"
April 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Samhain
Geheimnisvolle Zeit der Geister und der Seelen,
nun haltet ihr mich mit eurem Geheimnis gefangen,
doch in der Dunkelheit scheint es zum Greifen nahe!
Wir sind in einen unruhigen Schlaf getaucht,
er lässt die Farben in einem Gleichmaß
aus Schwarzgrau erscheinen und ihr,
ihr tragt ein Kleid aus Gespensterhaftigkeit und Übergang.
Verhaltenes Raunen und Flüstern dringt zu mir,
so dass ich den Atem der toten Seelen spüren kann,
damit er mir Bilder aus der Vergangenheit schenkt
und die Verbindung zu meinen Toten...
Nun ist die Zeit der Erinnerung,
in dieser Nacht für die Toten!
Lasst mich heute mit Jenen sprechen,
die mich zurückgelassen haben.
Ich gedenke eurer und habe euch nicht vergessen.
Gesichter die auftauchen aus dem Nichts!
Ich entzünde für euch die Kerzen,
damit ihr auch in der Dunkelheit erkennt,
dass ihr in meinem Herzen weiterlebt!
Dezember 2009
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Von Liebe ummantelt
Innigen Trost
fanden
suchende Hände,
beschützend umgeben,
mit Wärme bedacht!
Sorgsam geleitet
in haltlosem Leben,
geborgen
ganz zärtlich
und verhüllt in die Liebe -
- begleitet
so sicher
durch das Dunkel
der Nacht,
Januar 2013
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Die Stille der Zeit
Der Frühling ist lange vorbei,
die Zeit hat sich selbst eingefangen.
Vorbei die endlos scheinende Kraft des Beginnes,
die sich so verschwenderisch zeigte.
Die Zeit des Sommers ist vergangen,
Laub liegt zu meinen Füßen.
Es knistert und raschelt bei meinen Schritten,
so wie einst die Wünsche im Herzen,
manche sind erfüllt, manche blieben ungehört.
Nun hat sich die Zeit verlaufen,
sie eilt mir stetig davon.
Ich schaue in den Spiegel des Lebens
und entdecke das Grau eines langen Alltags,
es mischt sich in Zarten Strähnen in mein Haar.
Mein Lachen und mein Weinen
hat seine Sprache in mein Gesicht geschrieben.
So geht die Zeit ihre eigenen Wege
und nichts kann sie aufhalten.
Der Herbst verlockt mit seinen kraftvollen Farben
und den kostbaren Früchten der Reife und Erfahrung.
Jedoch so trügerisch in der Verlockung und im Versprechen,
diese Zeit des geruhsamen Glückes,
ist sie so bitter verbunden
mit der Traurigkeit des Abschiedes.
Die Zeit, sie wird entlaufen,
ich umarme den Beginn der Kälte
und des dunklen Lichtes.
Nun trete ich dem Winter entgegen
und spüre dabei die Wärme vergangener Tage
und der kostbaren Liebe in mir
und gehe sicher und geborgen
in die Stille der Zeit.
April 2012
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
An einem Regentag
Wolken,
wollt ihr immer weinen,
tränennass
vom Himmelszelt?
Regen,
langsam füllst du Flüsse,
bersten bald,
ertränkst die Welt!
Und die Vögel
in den Lüften
rufen es ins Grau hinein:
"Himmel,
du sollst wieder scheinen!
Schenke uns Licht
und Sonnenschein!"
Mai 2011
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas
Das Blatt
Von zarten Fäden sanft umschlungen,
kaum sichtbar und so fein gesponnen,
wiegt sich ein Blatt im Wind.
Es flüstert leise, ganz versonnen:
"Ich bin so frei, so frei mein Kind!
Und keiner wird es je wohl wagen,
denn niemand darf mich nehmen, binden,
gehöre mir nur selbst allein!
Seht mich hier tanzen, zart mich winden,
so schön kann nur die Freiheit sein!"
Die Sonne scheint vom weiten Himmel
und golden strahlt das Blatt im Lichte.
Es spielt und schaukelt weiter froh:
"Bin nun getrocknet, fast zunichte,
und weile jetzt, ich weiß nicht, wo!
Was wird jetzt wohl mit mir geschehen?
Den unbekannten Weg muss ich beschreiten,
doch freu´ ich mich auch weiterhin.
Der Schutz des Himmels wird mich leiten,
bis ich dann wohl woanders bin.
Der Kreis des Lebens will sich schließen,
um Kraft der Erde neu zu geben,
zerfalle ich in tiefste Tiefen nun hinein,
als Nahrung für ein neues Leben,
erwecke ich alsbald den jungen Keim!"
Oktober 2010
Text und Fotografie © Helga Jaramillo Arenas